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Als potenzieller Modulator zellulärer Signalwege steht das Nichtstrukturprotein 5A (NS5A) im Zentrum des Interesses, wenn es sich um die Erforschung der Wechselwirkung des Hepatitis-C-Virus (HCV) mit seinem Wirt handelt. Eine lebenslange NS5A-Expression in einer Mausleber war scheinbar allein nicht in der Lage, die Pathogenese der Leber zu beeinflussen. Aus diesem Grunde wurde das Modell der NS5A-transgenen Maus unter Leberbeschädigung mit Tetrachloromethan (CCL4) vorgesehen, um die Rolle des NS5A in der HCV-assoziierten Pathogenese genauer zu bestimmen. Es wurde eine vergleichbare Gruppe jeweils von Wildtyp-Tieren und von NS5A-trangenen-Mäusen (n ) zu jedem Todeszeitpunkt (24, 48 bzw. 72 Stunden; 45 Tage) untersucht. Zunächst wurde das Ausmaß des Gewebeschadens betrachtet und die zelluläre Antwort als Aktivierung der Nrf2-induzierten Entgiftungssysteme untersucht. Es wurde ein positiver Einfluss des NS5A auf die Entstehung der Karbonylderivaten, auf die höhere GOT-Aktivität gemessen und auf den Ausmaß der zentral-lobulären Nekrose veranschaulicht. Anderseits wurde eine portale Nekrose und eine Leukozyten-Infiltration des nekrotischen Lebergebietes durch das NS5A gehemmt. Eine ambivalente, NS5A-assoziierte Regulierung der Nrf2/ARE-abhängigen Gene lässt eine Gegensteuerung in diesem Tiermodell vermuten (ein positiver Einfluss auf GPx-Expression und ein hemmender Effekt auf GCSC-Expression). Zusätzlich konnte ein hemmender Effekt des NS5A auf die untersuchten MAPK-Kinasen (Mek, Erk, Jnk) gezeigt werden, was die Hemmung der ARE-abhängigen Gene teilweise aufklären könnte. Des Weiteren wurde der Einfluss des NS5A auf die Regulierung der Apoptose und Proliferation untersucht. Die Proteine Akt und Bad sind für die Regulierung der Apoptose zuständig. Es wurde eine stärkere Phosphorylierung von Bad in NS5A-TG-Mäusen gemessen. Die antiapoptotische Wirkung von NS5A durch den Abbau von Bad war durch seinen hemmenden Einfluss auf die Spaltung des PARP-Proteins und vorzeitige Rekonstitution des vollen p116-PARP messbar. In NS5A-Transgenen wurde eine höhere Konzentration von PCNA und BrdU-positiven Zellen Mäusen gemessen, was auf ein höheres Proliferationspotenzial der Hepatozyten hinweisen würde. Zusätzlich wurde der Einfluss des NS5A auf ein Bindungsprotein IκB des Transkriptionsfaktors NFκB untersucht, das für dessen Hemmung zuständig ist. Es wurde eine höhere Konzentration von IκB beta bei NS5A-TG-Mäusen gemessen, was einen negativen Einfluss auf NFκB vermuten ließ. Gleichzeitig wurde ein hemmender Effekt des NS5A auf Jnk gemessen, was einen negativen Einfluss des NS5A auf die Transkriptionsfaktoren, wie NFκB und c-Jun, bestätigte. Man könnte annehmen, dass NS5A einerseits die mit der Leberregenerierung verbundenen Signaltransduktion, wie IKK-NFκB oder MAPK-Kinasen, hemmt, anderseits jedoch die Proliferation der beschädigten und einer Apoptose nicht untergezogenen Zellen beschleunigt. Diese unkoordinierte Handlung würde einen Beitrag zur Onkogenese leisten. Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2018 |