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Absicht. Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) hat In Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder und Berufsberatung des Kantons Zürich (AJB, Bildungsdirektion des Kantons Zürich) mit dem Projekt ZEPPELIN (Zürcher Equity Präventionsprojekt Elternbeteiligung und Integration) ein in der Schweiz bisher unbekanntes Förderprogramm zur intensiven Unterstützung von Familien in psychosozialen Risikosituationen eingeführt: „PAT –Mit Eltern Lernen“. Zielgruppe. Im Fokus stehen Kinder aus Familien in psychosozialen Risikokonstellationen, die in benachteiligten und benachteiligenden Verhältnissen aufwachsen, und ihre Eltern. Fördermassnahmen sollen so früh wie möglich angesetzt und die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. Ziele. Zuerst geht es um die Früherkennung von entwicklungsgefährdeten Kindern, dann um die frühe Förderung dieser Kinder mit dem Ziel, dass ihre Bildungschancen langfristig erhöht werden können. In der Wirkungsevaluation mit randomisiertem Gruppenvergleich wird geprüft, inwiefern dies erreicht wird. Förderprogramm. „PAT –Mit Eltern Lernen“ will Eltern für die altersspezifischen Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisieren, sie auf eine gute Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen vorbereiten und die Kinder unter anderem in ihrer Sprachentwicklung optimal fördern. Dabei besucht eine Mütterberaterin der lokalen Kleinkindberatungsstelle – als „PAT-Elterntrainerin“ weitergebildet – die Familie zu Hause (je nach fallbezogenem Bedarf ein- bis viermal im Monat) und lädt sie monatlich zu Gruppenangeboten im Familienzentrum ein. Die mit wissenschaftlichen Methoden überprüfte Wirksamkeit von PAT in den USA ist überzeugend. Das Programm wurde auf Deutsch übersetzt und auf europäische Verhältnisse adaptiert. Machbarkeitsstudie. In einem zweijährigen Pilotversuch in Dietikon/Zürich (01.07.2009 bis 30.06.2011) haben wir die Früherkennung, die frühe Förderung und die Evaluation in einer kleinen Stichprobe von insgesamt 15 Familien (10 in der Interventionsgruppe, 5 in der Kontrollgruppe) erprobt und die Projektziele erreicht, unter anderem: Ergebnis 1: Zugang zu schwer erreichbarem Adressatenkreis. Der Zugang zur Zielgruppe konnte dank Einsatz der lokalen Mütterberaterin, interkultureller Übersetzerinnen und der interdisziplinären Zusammenarbeit insbesondere mit den Sozialdiensten und Kinderarztpraxen so hergestellt werden, dass fast kein Kind durch die Maschen des Systems gefallen ist. Von 159 Geburten im Zeitrahmen 1.1. - 30.6.2010 konnten wir lediglich 9 Familien mit Risikopotenzial nicht erreichen (Rekrutierungserfolg 94.7 %). Ergebnis 2: Wirkung des Programms auf die Entwicklung der Kinder und auf die Integrations- und Erziehungskompetenzen ihrer Eltern. Nach etwas mehr als einem Jahr Förderprogramm mit nur 15 Familien und nach der Erprobung der Forschungsinstrumente lassen sich bei den Kindern noch keine generalisierbaren Effekte erkennen. Dennoch werten wir die ersten Datenanalysen vorsichtig positiv: Die mit dem PAT-Programm unterstützten Mütter zeigen tendenziell günstigere Erziehungskompetenzen als die Mütter in der Kontrollgruppe. Bei den Kindern lassen sich in der Interventionsgruppe Anzeichen für eine bessere Sprachentwicklung erkennen. Hauptstudie ZEPPELIN 0-3. Am 1.9.11 haben wir mit der zufallsverteilten Rekrutierung von 132 Familien für die Interventionsgruppe (IG) und 120 Familien für die Kontrollgruppe (KG) begonnen. Die KG erhält alle üblichen Hilfen in der Wohngemeinde (Mütterberatung, Informationen, Elternbildung, etc.), allerding nicht das Programm „PAT –Mit Eltern Lernen“. Erwartete Effekte der Hauptstudie: Kinder aus der IG zeigen im 3. Lebensjahr signifikant höhere Entwicklungswerte in den Bereichen Sprache, Kognition, Motorik und Soziale Kompetenz; Eltern aus der IG zeigen höhere Erziehungskompetenzen; Kindern aus der IG gelingt ein altersgemässer Schulübertritt häufiger als Kindern aus der KG (ZEPPELIN 6-7); in der Oberstufe sind sie häufiger in der Sekundarschule A oder im Langzeitgymnasium (ZEPPELIN 12-13). |