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Nach Verwendung der elastisch stabilen intramedullären Schienung zur Behandlung kindlicher Oberschenkelschaftfrakturen stellte sich bei der postoperativen Bestimmung der Beingeometrie, Median 5 Monate postoperativ, mittels CT bzw. 2,5D-Sonographie heraus, dass bei fast jedem zweiten Kind die physiologische intraindividuelle Torsionswinkeldifferenz von 15° im Bereich des Oberschenkels überschritten wurde. Ausgehend davon wurde eine prospektiv angelegte Studie mit einem mittleren Beobachtungszeitraum von Median 10,1 Jahren und regelmäßigen Nachuntersuchungen initiiert. 16 der 28 Probanden korrigierten erhöhte Antetorsionswerte vollständig. Dabei fiel auf, dass Torsionsdifferenzen bis 25° bei allen Probanden vollständig korrigiert wurden. Torsionsdifferenzen bis 39° korrigierten bei 36 % der Teilnehmer, während Torsionsdifferenzen ab 40° in keinem Fall in den Normbereich (weniger als oder gleich 15°) korrigierten. Es konnten 2 Mechanismen, die zur Reduzierung der intraindividuellen Torsionswinkeldifferenzen führen, beobachtet werden. Zum einen führten physiologische Detorsionsschübe auf der gesunden Seite zu einer Reduktion der Antetorsion. Zum anderen erhöhte sich die posttraumatisch reduzierte Antetorsion auf der frakturierten Seite entgegen der physiologischen Detorsion. Es konnten Spontankorrektur nachgewiesen, der Korrekturbetrag ermittelt sowie die Grenzen dieser aufgezeigt werden. Weiterhin wurde die Beteiligung der Unterschenkeltorsion bei der Spontankorrektur untersucht. Es zeigte sich, dass die Unterschenkeltorsion tendenziell sowohl auf der gesunden als auch auf der Frakturseite zunimmt, diese Zunahme aber nicht signifikant ist. Ein Einfluss erhöhter Torsionsabweichungen auf die Längendifferenz der Beine konnte nicht festgestellt werden. Der Body Mass Index der Patienten wurde zum Unfallzeitpunkt sowie zur letzten Nachuntersuchung kontrolliert; die Werte entsprachen dem deutschen Normalkollektiv, mit welchem sie verglichen wurden. |