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Dieser Beitrag untersucht spezifische Anforderungen an den Opferschutz für Männer als Betroffene von Menschenhandel und nimmt Bezug auf die Praxis der österreichischen Opferschutzeinrichtung MEN VIA. Es wird auf die Frage eingegangen, welche Maßnahmen und institutionelle Strukturen für einen effektiven Opferschutz erforderlich sind. Zudem werden Ergebnisse aus der kritischen Männerforschung in ihrer Bedeutung für eine gendersensible psychosoziale Arbeit mit gewaltbetroffenen Männern dargestellt und Zusammenhänge zwischen den Rechten von Verbrechensopfern, Empowerment und Bewältigung von widerfahrener Gewalt und Ausbeutung diskutiert. Näher eingegangen wird auf Prozessbegleiung für Betroffene im Strafverfahren. Es wird ein Überblick gegeben, mit welchen psychosozialen Stressfaktoren Betroffene im Zuge des Verfahrens konfrontiert sind, einschließlich der Risiken von Revikitimisierung und Retraumatisierung, und mit welchen Methoden Prozessbegleitung als spezifische Form der Unterstützung hilfreich intervenieren kann. |