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Dass die Kommunikationswissenschaft einem kontinuierlichen Wandel unterworfen ist, unterscheidet sie nicht von anderen sozialwissen-schaftlichen Disziplinen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die großen Triebfedern hinter den Wandlungsprozessen überall die gleichen sind. Gesellschaftliche Megatrends wie Globalisierung, Individualisierung und Digitalisierung beeinflussen Politikwissenschaft oder Soziologie genauso wie die Kommunikationswissenschaft. Allerdings – und hier besteht nun doch ein Unterschied – hat insbesondere die Digitalisie-rung für die Kommunikationswissenschaft deutlich unmittelbarere Veränderungen mit sich gebracht als dies in den Nachbardisziplinen der Fall ist. Der Grund dafür ist, dass sie den Gegenstand des Fachs selbst betrifft: Die Digitalisierung der Kommunikation und der Medien führt zu einem Wandel der Art und Weise, wie Informationen in der Gesellschaft hergestellt, vermittelt und genutzt werden. Die daraus resultierenden Entwicklungen, wie z. B. die Möglichkeit der globalen Vernetzung in Sozialen Onlinenetzwerken, über Instant Messenger oder die enorme Ausweitung und Fragmentierung des Medienangebots und seiner Nutzung sind wiederum Phänomene, die aus dem Zusam-menspiel der erwähnten Megatrends resultieren. Kommunikativer Wandel findet allerdings nicht nur langfristig statt, sondern kann sich ebenso kurzfristig, mitunter gar disruptiv vollziehen, wie gerade die Corona-Krise eindrücklich gezeigt hat. |