Erstellung eines radiologischen Scores anhand von Polytrauma-Computertomographien, in Anlehnung an den Injury Severity Score - eine retrospektive Analyse von 2015-2016
Autor: | Hürth, Bernadette |
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Přispěvatelé: | Beer, Meinrad, Gebhard, Florian |
Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2019 |
Předmět: |
Radiologischer Injury Severity Score
Schockraummanagement Traumaregister Multiple trauma Polytrauma Traumaspirale GKCT Trauma severity indices Injury Severity Score Whole body computed tomography Abbreviated Injury Scale Ganzkörper-CT Schockraum Radiology Injury Severity Score ddc:610 Tomography X-Ray computed DDC 610 / Medicine & health Whole body imaging Computertomografie |
Popis: | Hintergrund: Die Ganzkörper-Computertomographie (GKCT) im interdisziplinären Schockraumgeschehen kann als Standard in der Primärdiagnostik des polytraumatisierten Patienten betrachtet werden. In der traumatologischen Patientenvversorgung bestehen etablierte Scoringsysteme, die das Verletzungsmuster des mehrfach traumatisierten Patienten zusammenfassend quantifizieren. In dieser Arbeit wurde die Entwicklung eines radiologischen Scores zur Quantifizierung der GKCT-Untersuchung vorgestellt, die sich an diesen traumatologischen Scores orientiert. Methoden: Es wurden 90 Patienten über die Jahre 2015-2016 eingeschlossen, welche über den Schockraum aufgenommen wurden, eine GKCT im Rahmen des Polytraumaereignis erhalten haben und im internen TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ® mit einem Injury Severity Score (ISS) gelistet waren. Hierbei wurde das Kollektiv entsprechend der Jahre in die Gruppe_2015 (n=44) und die Gruppe_2016 (n=46) aufgeteilt. Die Gruppen unterschieden sich in der Anwendung des zugrundeliegenden radiologischen Scores. Dabei wurde auf die Gruppe_2015 der Radiology Injury Severity Score (RISS) 1.0 angewendet und auf die Gruppe_2016 der RISS 2.0. Der RISS 1.0 basiert auf dem „Abbreviated Injury Scale (AIS) 2005 Manual Kurzfassung“ und codiert 261 Verletzungen, welche in der computertomographischen Modalität beurteilbar sind. Der RISS 2.0 umfasst nur die Verletzungen aus dem RISS 1.0, die einen AIS-Wert von ≥ „3“ aufwiesen und codiert somit 212 Verletzungen. Die Homogenität der Kollektive konnte durch die jeweilige Betrachtung eines vollständigen Kalenderjahres erreicht werden. Die Auswertung der Befunde anhand der RISS fand ohne vorherige Kenntnis des ISS statt. Ergebnisse: Für die Weiterentwicklung der GKCT-Befundung wurde ein Score entwickelt, der „Radiology Injury Severity Score“, dessen Strukturierung an bestehende traumatologisch-anatomische Scores angelehnt ist, welches sich auch in der Namensgebung wiederspiegelt. Dieser ist in der Lage den GKCT-Befund zusammenfassend, abgekürzt und in übersichtlicher Form z.B. unterhalb des Befundes darzustellen. Der Aufbau des RISS gestaltete sich primär tabellarisch und resultiert im Ergebnis als Code. Für einen unverletzten Patienten würde der RISS-Code wie folgt aussehen: „c0(0); f0(0); co0(0); t0(0); a0(0); p0(0); s0(0); e0(0)“. Dabei werden die acht Körperregionen durch Präfixe abgekürzt (Kopf/Cranium (c), Gesicht/Facies (f), Regio cervicalis/Collum (co), Thorax (t), Abdomen (a), Pelvis (p), Wirbelsäule/Spine (s) und Extremitäten (e)) und sind von cranial nach caudal sortiert. Dem Präfix folgt der maximale Abbreviated Injury Scale (AIS) - Wert (MAIS) bezogen auf die Körperregion gefolgt von der Anzahl der Verletzungen in dieser Region und gekennzeichnet durch runde Klammern. Die Weiterentwicklung des RISS 1.0 in Form des RISS 2.0 stellt eine Komprimierung dar und fokussiert sich auf die schwerwiegenderen Verletzungen des Patienten. Der RISS korreliert hochsignifikant mit dem ISS und kann durch selbigen prognostiziert werden. Dies zeigte sich in den durchgeführten Korrelations- und Regressionsanalysen. Um diese Berechnungen durchzuführen wurden drei Wege zur Berechnung einer RISS-Summe vorgestellt. Die Berechnung erfolgt durch einfache Addition aller MAIS „RISS_Summe“, durch Addition der drei am schwersten verletzten Körperregionen „RISS_3MAIS“ oder über die Addition und jeweilige Quadrierung der drei höchsten MAIS „RISS_Summe_3MAIS^2“. Schlussfolgerung: Der RISS ist ein Score, der es ermöglicht eine radiologische Ganzkörperuntersuchung zu quantifizieren und zu codieren, sodass hieraus die Verletzungsverteilung pro Körperregion ersichtlich bleibt. Da der RISS auf dem AIS Score basiert unterliegt er einem ständigen Aktualisierungsprozess. Ob der Score der alltäglichen Anwendungstauglichkeit gerecht wird, sollte in einer weiterführenden prospektiven Studie untersucht werden. Kernaussagen: • Die Codierung und Quantifizierung des GKCT-Befundes zur Identifikation der Verletzungsschwere pro Körperregion ist anhand des RISS 1.0 und 2.0, sowie der RISS-Summen möglich. • Die statistische Auswertung ergab einen signifikant monoton-positiven Zusammenhang aller RISS-Summen zum ISS. • Der stärkste korrelative Zusammenhang besteht zwischen der RISS_Summe_3MAIS^2 und dem ISS. • Zusammenfassung der Verletzungsschwere und -verteilung aus dem radiologisch GKCT-Befund, zur interdisziplinären Kommunikation im Traumata und hieraus möglicher Ableitung von Therapieentscheidungen. • Die Prognose der RISS-Summen ist über den ISS möglich. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |