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Zusammenfassung Die moderne Religionsgeschichte hat Mazdak, Anführer einer sozioreligiösen Reformbewegung im Sasanidenreich, auf divergierende Weise konzeptualisiert. Insbesondere die diskrepanten Quellenhinweise auf angeblich von Mazdak geforderte Frauen- und Gütergemeinschaften eröffneten Spielraum, eigene, zumeist anachronistische und somit problematische Vorannahmen in Bezug auf das Verhältnis von sogenannten ‚sozialen‘ und ‚religiösen‘ Faktoren der Reformbewegung zu projizieren. Die in Bezug auf Mazdak besonders deutlich hervortretende Problematik nachträglicher Zuschreibungen und narrativer Überlagerungen unterstreicht die grundsätzliche Notwendigkeit, Forschungsgeschichte und Begrifflichkeiten konsequent zu historisieren, und schliesst damit an die übergeordnete Fragestellung an, wie historische Gegenstände (re-)konstruiert werden können. |