Nicht-indikationsgemäßer Einsatz schnell freisetzender Fentanylzubereitungen
Autor: | Michael Schenk, Marco Cascella, H. Hofbauer, Kristin Kieselbach, Stefan Wirz, H. C. Wartenberg |
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Přispěvatelé: | Anesthesiology, ACS - Heart failure & arrhythmias |
Rok vydání: | 2020 |
Předmět: |
Gynecology
Prescription behaviour medicine.medical_specialty business.industry Fentanyl 03 medical and health sciences Opioid misuse 0302 clinical medicine Anesthesiology and Pain Medicine 030202 anesthesiology medicine Neurology (clinical) Cancer pain business Opioid-induced adverse effects 030217 neurology & neurosurgery |
Zdroj: | Schmerz (Berlin, Germany), 35(2). Springer Verlag |
ISSN: | 1432-2129 0932-433X |
Popis: | Die Datenlage zur nicht-indikationsgemasen Verschreibung schnell freisetzender Fentanylformulierungen (SFF) bei Nicht-Tumorschmerz (NTS) ist unzureichend, obwohl entsprechende Hinweise und Warnungen vorliegen. Auf Initiative des Arbeitskreises Tumorschmerz wurde mit Unterstutzung der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. eine stichprobenartige Fragebogenerfassung der nicht-indikationsgemasen Anwendung von SFF durchgefuhrt. Die Befragung richtete sich an Teilnehmer von schmerzmedizinischen Fortbildungen mit der Moglichkeit, den Fragebogen auserhalb davon bzw. online zu bearbeiten. In dem strukturierten Fragebogen wurden als primarer Endpunkt quantitative und qualitative Daten zur Verschreibung von SFF erhoben, als sekundare Endpunkte opioidtypische Nebenwirkungen. Bei einer Rucklaufquote von 44 % (132/300) und 51 online ausgefullten Fragebogen waren nicht-indizierte Verschreibungen bei 165 (90 %) der Befragten bekannt bzw. waren diese in der Behandlung involviert. 65 % waren in der Klinik und 17 % ambulant tatig; 22 % wiesen die Weiterbildung Schmerz- oder Palliativmedizin auf. Schatzungsweise wurden indirekt 1205 Patienten erfasst. Als Einsatzgrunde wurden hauptsachlich Wirbelsaulenschmerzen (44 %), neuropathische Schmerzen (33 %), Kopf- und Gesichtsschmerzen (12 %) bei NTS angegeben, bei Tumorpatienten die auserhalb der Indikation liegende Dyspnoe (5 %) und das Nichtvorliegen der Indikation Durchbruchschmerz bzw. das Fehlen einer Basismedikation (44 %). Sedierung (32 %), Ubelkeit/Erbrechen (31 %), Obstipation (16 %) und unzureichende Analgesie (31 %) waren die am haufigsten benannten unerwunschten Wirkungen. Trotz eindeutiger Indikationen der SFF weichen Arzte haufig von einem sachgerechten Verschreibungsverhalten ab. Die Rate iatrogener Fehlanwendungen sollte minimiert werden. Nebenwirkungen von SSF scheinen denen anderer Opioidzubereitungen zu entsprechen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |