Chirurgische Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn mit Dickdarmbefall

Autor: Häglsperger, Annett
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2016
Předmět:
Popis: In dieser retrospektiven Analyse konnten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen 55 Patienten mit Morbus Crohn des Kolons (L2) bzw. 56 Patienten mit Morbus Crohn des Ileokolons (L3) und signifikante Merkmale in der chirurgischen Therapie dieser beiden Patientengruppen identifiziert werden. Für beide Erkrankungslokalisationen trifft zu, dass kürzere, segmentale Kolonresektionen mit einem höheren Risiko assoziiert sind, sich weiteren Resektionen unterziehen zu müssen. (Prokto-)kolektomien bergen dagegen ein höheres Risiko, dass ein Patient Träger eines permanenten Stomas wird. Auch trifft für beide Lokalisationen zu, dass das Vorliegen einer Proktitis, Analfisteln, sowie Operationen wegen nicht stenosierender/nicht perforierender Kolitis signifikant mit dem Risiko einer Stomaanlage assoziiert sind. Patienten mit einem L3 - Befall müssen sich im Laufe der Erkrankung früher und häufigeren Darmresektionen unterziehen. Auch weisen sie häufiger einen perianalen Befall auf. Die postoperative Morbiditätsrate unterscheidet sich zwischen beiden Krankheitsentitäten nicht. Bei Patienten mit isolierter Kolitis Crohn ist das perforierende Befallsmuster (B3) mit einem höheren postoperativen Komplikationsrisiko assoziiert. Bei Patienten mit L3 - Befall konnte der schützende Effekt der intraoperativen Stomaanlage auf die postoperative Morbidität gezeigt werden. Überraschenderweise zeigte sich ein starker protektiver Effekt der präoperativen Steroidgabe auf die postoperative Komplikationsrate in der L2 - Gruppe und gleichzeitig ein stark negativer Effekt der präoperativen Budesonid - Therapie in der L3 - Gruppe. Rauchen ist besonders bei Patienten der L2 – Gruppe mit einer erhöhten Mortalität assoziiert, vor allem scheint hier aber auch das Malignitätsrisiko erhöht zu sein. Das chirurgische Rezidivrisiko, die postoperative Komplikationsrate und das Stomarisiko scheinen bei Patienten mit Morbus Crohn des Dickdarms nicht erhöht zu sein.
In this retrospective analysis we could identify differences and similarities between 55 patients with Crohn´s disease of the colon (L2) and 56 patients with Crohn´s disease of the ileocolon (L2) and also significant surgical features. In both groups short segmental resections of the colon were associated with higher risk of re-resection but (procto)-colectomy was also associated with higher risk of permanent stoma. Further significant risk factors for permanent stoma for both entities were proctitis, perianal fistulas and surgery because of inflammatory behaviour. Patients with ileocolitis were at higher risk of earlier and more frequent surgery and had more often perianal disease. Postoperative morbidity was not different between both groups. Perforating behaviour was associated with higher risk of postoperative complications in patients with isolated Crohn´s disease of the colon. Patients with ileocolitis benefit from intraoperative protective stoma concerning postoperative morbidity. Surprisingly we could show a strong protective effect of preoperative steroid administration in group L2 and a strong negative effect of preoperative Budesonid administration in group L3 on postoperative morbidity. Smoking was associated with higher risk of mortality and malignancy in group L2. Surgical recurrence , postoperative complications and risk of getting a stoma seemed not to be higher in patients with Crohn´s disease of the colon.
Databáze: OpenAIRE