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Hintergrund: Der Keratokonus ist eine meist bilaterale, nicht-entzündliche Ektasie der Kornea, die im meist progredienten Verlauf eine starke Einschränkung der Sehleistung verursacht. Meist sind jüngere Patienten betroffen, die Erkrankungsgipfel liegen zwischen dem 17. und 49. Lebensjahr. Bisherige Therapien waren rein symptomatisch wie die Anpassung ausgleichender Sehhilfen oder letztlich eine Keratoplastik mit entsprechenden Risiken. Seit mehreren Jahren nun wird mittels Crosslinking (Cxl) ein vielversprechender Ansatz verfolgt der das Fortschreiten des Keratokonus kausal aufhalten kann. Da es sich um meist sehr junge Patienten mit entsprechendem Langzeitverlauf handelt ist das Verständnis der möglichen Komplikationen und Nebenwirkungen sehr wichtig. Mehrere Studien haben sich bereits mit diesen beschäftigt; unter anderem mit der Problematik des IOP (intraokulärer Druck) und dessen Messung. Hier lagen bisher sehr unterschiedliche Ergebnisse vor. Ziel dieser Arbeit war es zu klären ob es im Modell intraokular zu einer Druckerhöhung nach Cxl kommt. Methoden: Es wurden insgesamt 35 Schweineaugen bzw. die Vorderkammer im Perfusionsmodell nach Johnsen und Tschumper untersucht. 20 Augen wurden mittels Cxl behandelt, 15 Augen dienten als Methodenkontrolle. Die Auswertung erfolgte in Kohorten zu je 5 Augen. Die Dauer der Nachbeobachtung betrug 48 h. Darüber hinaus wurden 8 Vorderkammern, jeweils 4 nach Cxl und 4 nach Methodenkontrolle, mittels Elektronenmikroskop auf ultrastrukturelle Veränderungen untersucht. Mit der TUNEL-Färbung wurde die Funktion des Modells überprüft. Des Weiteren wurden, zu verschiedenen Zeiten, Zellen für eine Zellkultur aus dem Trabekelmaschenwerk isoliert. Ergebnisse: Druckmessung: Der Mittelwert der Messungen aller Interventionskohorten lag für die Messungen vor Cxl bei 16,07 mmHg(± 3,17 mmHg), der Wert nach Cxl lag bei 14,83 mmHg (± 3,07 mmHg). Bei den Kontrollkohorten ergaben sich folgende Werte: Messung vor Cxl 14,78 mmHg (± 4,85 mmHg) und nach Cxl 12,60 mmHg (± 2,75 mmHg). Die Untersuchung der Ultrastruktur zeigte keine Veränderung durch das Cxl oder durch die Perfusionskammer. Die TUNEL-Färbung zeigte im Mittel 3,95 % (± 1,84 %) apoptotische Zellen in den Augen die im Perfusionsmodell waren. Die Anzüchtung der Zellkulturen aus den Druckversuchen gelang nicht. Bei den Nativen Augen nur nach max. 12-stündiger Inkubation ins Medium. Schlussfolgerung: Es konnte nicht nachgewiesen werden dass es durch das Cxl intraokulär zu einem signifikanten Anstieg des IOP im Beobachtungszeitraum kommt. Im Einzelfall jedoch waren auch höhere Werte zu beobachten. Insgesamt scheint v.a. die klinische Messmethode mittels Applanationstonometern durch die Erkrankung und die Folgen der Cxl-Behandlung affektiert zu sein. Auch Ultrastrukturell fanden sich keine Hinweise auf eine Veränderung durch das Cxl im Beobachtungszeitraum. |