Genug ist genug? Zur Kritik non-egalitaristischer Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit
Autor: | Johannes Drerup |
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Přispěvatelé: | Educational Studies, LEARN! - Educational governance, identity and diversity |
Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2015 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für Praktische Philosophie, Vol 2, Iss 1, Pp 89-128 (2015) Zeitschrift für Praktische Philosophie (ZfPP)), 2(1), 89-128. University of Salzburg |
ISSN: | 2409-9961 |
Popis: | Vertreter non-egalitaristischer Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit ersetzen das klassische egalitaristische Votum fur Gleichheit als intrinsischen Wert durch die Begrundung von Schwellenkonzeptionen, die uber Adaquatheits- und Suffizienzbedingungen angeben sollen, was als Kriterium fur die Identifikation illegitimer Bildungsungleichheiten zu gelten hat und was nicht. Alle Ungleichheiten oberhalb einer fixierten Schwelle sind aus non-egalitaristischer Sicht normativ nicht von Belang. Dieser Fokus auf Mindestbedingungen (z.B. bestimmte Fahigkeiten und/oder Moglichkeiten der politischen, sozialen, okonomischen und kulturellen Teilhabe), die gegeben sein mussen, damit Akteure in liberal-demokratischen Gesellschaften politisch partizipieren und ein gedeihliches Leben fuhren konnen, steht nicht nur in einem gewissen Passungsverhaltnis zu aktuellen bildungspolitischen Entwicklungen (Bildungsstandards, „Neue Steuerung“ etc.), sondern scheint auch einige der Probleme angemessener losen zu konnen, mit denen egalitaristische Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit ublicherweise konfrontiert werden (z.B. `levelling down objection´). Die gerechtigkeitstheoretische Begrundung von Schwellenkonzeptionen wird haufig durch demokratietheoretische Argumentationen flankiert, die davon ausgehen, dass die propagierten Mindeststandards zugleich die intergenerationale Tradierung der normativen Grundlagen liberaler Demokratien sicherstellen und die Voraussetzungen demokratischer Legitimitat konstituieren, indem sie allgemeine Fahigkeiten und Tugenden fordern, auf die eine (autonome) Zustimmung zu konsensfahigen Prinzipien der Gerechtigkeit und der fairen Kooperation angewiesen ist. In dem Beitrag werden zunachst die wichtigsten non-egalitaristischen Kritiken an egalitaristischen Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit vorgestellt (2.). Daran anschliesend werden einige der Schwachstellen und Fallstricke diskutiert, die mit suffizienzorientierten Verstandnissen der Bildungsgerechtigkeit und ihren demokratietheoretischen Begrundungen verbunden sind (3.). Ziel des Beitrags ist es nicht eine ausformulierte egalitaristische Alternative zu non-egalitaristischen Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit vorzustellen, sondern nachzuweisen, dass Doktrinen der Suffizienz noch keine ausreichenden Kriterien liefern, um mit verbleibenden Bildungsungleichheiten angemessen umzugehen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |