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Die Leipzig-Charta 2007 und die Neue Leipzig-Charta 2020 definieren die Ziele einer Stadtentwicklung, die die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökologische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung) vereinbart. Dort werden Beteiligung und Koproduktion als wichtige Prinzipien zur Zielerreichung benannt. Dem widmet sich dieser Beitrag mit einem Schwerpunkt auf den besonderen Entwicklungsbedingungen kleinerer Städte. Grundlage bilden verschiedene inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekte im Norden Deutschlands und in der Schweiz/Region Zürich. Die Ausgangsthese des Beitrags ist, dass die aktuelle Praxis der Stadtentwicklung nicht dafür geeignet ist, notwendige Veränderungen im Handeln in Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen, da sie lokale Wissensbestände nur in Ausschnitten nutzt. Aus der Analyse aktueller Stadtentwicklungspraxis werden Anknüpfungspunkte für eine neue Planungskultur und eine umfassende Partizipation dargestellt, mit deren Hilfe lokale Wissensbestände als wichtige Ressource für die lokale Entwicklung erkannt, wertgeschätzt und genutzt werden können. (Sozial)Wissenschaften sind im Sinne eines transformativen Wissenschaftsverständnisses gefordert, sich auf die lokalen Prozesse und auf die Zusammenarbeit mit der Vielzahl der Akteur_innen auf Augenhöhe einzulassen. So kann in Ko-Produktion Wissen erzeugt werden, das an den Problemlagen vor Ort anschließt und direkt im Arbeitsprozess integriert wird. |