Symptome, Diagnostik und Therapie von Schlangenbissen

Autor: Raphael Stich, S. Zobel, N. Felgenhauer, Florian Eyer, M. Mayr
Rok vydání: 2015
Předmět:
Zdroj: CME. 12:55-65
ISSN: 1614-3744
1614-371X
DOI: 10.1007/s11298-015-1102-6
Popis: Therapiebedurftige Schlangenbisse (Vergiftungen mit Schlangengift) sind im europaischen Raum selten. Aufgrund privater Schlangenhaltung kommen jedoch auch Vergiftungen durch exotische Schlangen vor. Die Hauptgiftwirkung erklart sich durch den jeweiligen Beisapparat des Tieres. Die heimischen Giftschlangen (Viperidae) zeichnen sich durch eine lokale Giftwirkung aus. Der Biss der Giftnattern (Elapidae) dagegen ist vorwiegend neurotoxisch (durch Effekte an peripheren Nerven), wahrend Gerinnungsstorungen und lokale Symptome hauptsachlich durch die Grubenottern (Crotalidae) ausgelost werden. Die systemische Giftwirkung gleicht dem hyperdynamen Schock. Neben der Zusammensetzung des Toxins und der Giftmenge tritt eine systemische Giftwirkung u. a. abhangig von Bissort, Bisstiefe und fehlender Ruhigstellung nach dem Schlangenbiss auf. Diagnostisch ist neben dem klinischen Befund und laborchemischen Untersuchungen die genaue Klassifizierung der Gattung notwendig; auf dieser Basis kann bei schweren Vergiftungen eine spezifische Therapie mit einem Schlangenantiserum veranlasst werden.
Databáze: OpenAIRE