Metakognitionen beim digitalen Lesen fördern. Mixed-Method Analyse einer Intervention zur Förderung von metakognitiven Aktivitäten durch digitale Prompts

Autor: Aeschlimann, Franziska
Přispěvatelé: Prasse, Doreen
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2023
Předmět:
DOI: 10.5281/zenodo.7554585
Popis: Informierendes Lesen ist ein grundlegender Bestandteil der Bildung und auch aus dem Alltag ist das Lesen kaum wegzudenken. Dabei spielen digitale Texte zunehmend eine wichtige Rolle. Gleichzeitig zeigen Studien (Delgado et al., 2018; Kong et al., 2018; Clinton, 2019), dass digitale Sachtexte weniger vertieft gelesen und weniger gut verstanden werden als gedruckte. Aus diesem Grund braucht es didaktischen Massnahmen zur Förderung der digitalen Lesekompetenz (Wylie et al., 2018). Bisher fehlen jedoch, insbesondere für die Primarstufe, entsprechende Förderkonzepte und Unterrichtsmaterialien. In der vorliegenden Arbeit wird, basierend auf empirischen Erkenntnissen, argumentiert, dass die Aktvierung von Metakognitionen beim Lesen zu einem besser regulierten Leseprozess, einer vertiefteren Verarbeitung und damit zu besseren Leseleistungen führen kann (Coiro, 2015). Daher wird das Ziel verfolgt, metakognitive Aktivitäten von Primarschülerinnen und Primarschülern beim Lesen von digitalen Texten zu fördern. Zu diesem Zweck wurde ein digitaler Assistent entwickelt, der die Schülerinnen und Schüler durch Prompts zu metakognitiven Aktivitäten anregen soll. Der Assistent wurde im Rahmen einer digital gestützten Unterrichtseinheit mit 5. und 6. Klassen erprobt (N=375). In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob die Prompts zur Förderung von metakognitiven Aktivitäten während der Intervention beigetragen haben und ob die Effekte der Prompts in einer Transferaufgabe sichtbar sind. Darüber hinaus wird auch erkundet, wie die Prompts von den Schülerinnen und Schülern genutzt und akzeptiert wurden. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden nach der Intervention Interviews mit Schülerinnen und Schülern geführt (n=42). Zur Auswertung der Interviews werden eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Methoden eingesetzt. Einerseits wurde eine strukturierte qualitative Inhaltsanalyse genutzt, andererseits wurden Rating-Urteile erstellt und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Einsatz von Prompts metakognitive Aktivitäten hervorrufen kann. Die Schülerinnen und Schüler berichteten, dass die Hinweise sie dazu angeregt hätten, mehr über ihren Lernprozess nachzudenken oder nochmals etwas zu prüfen. In der Transferaufgabe konnte dagegen kein Effekt der Prompts nachgewiesen werden. So zeigten Kinder, welche in der Intervention mit Prompts gelernt hatten, bei der Lösung der ungeprompteten Transferaufgabe nicht signifikant mehr metakognitive Aktivitäten als Kinder, die in der Intervention ohne Prompts gearbeitet hatten. Die Inhaltsanalyse zeigt, dass die Prompts durch die Lernenden unterschiedlich genutzt und wahrgenommen wurden. Die Mehrheit der Kinder weist trotz ambivalenter Aussagen insgesamt eine positive Einstellung gegenüber den Prompts auf. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Assistenten abgeleitet und weitere Schritte für die vorliegende Studie aufgezeigt. Ausserdem werden Implikationen für weiterführende Forschungsprojekte formuliert.
Databáze: OpenAIRE