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Im Rahmen der sogenannten Taurek-Debatte wird die Frage diskutiert, ob in Rettungskonflikten die grosere Anzahl an Opfern gerettet werden sollte oder nicht. Wir beziehen in dieser Kontroverse eine konsequentialistische und aggregationistische Pro-Anzahl-Position und verteidigen diese gegen verschiedene Einwande. Insbesondere halten wir die Position fur kompatibel mit dem Prinzip gleicher Achtung. Angesichts des Umstandes, dass die Pro-Anzahl-Position in masgeblicher Weise von der Annahme eines personenneutralen Wertes personlichen Wohlergehens abhangt, bieten wir eine koharentistische Rechtfertigung fur diese Wertbehauptung. Systematisch argumentieren wir, dass weder ein reiner Wohlergehensaggregationismus noch seine komplette Zuruckweisung uberzeugend sein konnen. Die Vereinigung der beiden ethischen Dimensionen individueller Anspruche und kollektiven Wohlergehens erfordert stattdessen eine hybride Position. Wir identifizieren drei mogliche Wege fur die Konstruktion einer solchen Hybridposition und verteidigen diese abschliesend kurz gegen einen aktuellen Vorwurf, demzufolge diese nicht auf koharente Weise im Rahmen der rationalen Entscheidungstheorie abgebildet werden konnen. |