Communicating the world - ethnographic and discursive takes on World EXPO

Autor: Honisch, Pascal
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2019
DOI: 10.25365/thesis.60176
Popis: Kultur- und Sozialanthropologie war und ist eine Disziplin, die sich laufend verändert und weiterentwickelt. Gerade in Anbetracht ihrer zeitgenössischen Forschungsschwerpunkte, die sich immer häufiger auch Fragen der Globalisierung und des Transnationalen annehmen (Hannerz 2002; Appadurai 1996), beweist sich dieser Umstand. Er konfrontiert die Disziplin und ihr wichtigstes methodologisches Instrument, die Ethnografie, aber auch mit dem Problem, die eigenen Charakteristika und Grundideen neu zu definieren, sowohl in methodologischer wie epistemologischer Hinsicht. Der anthropologische Fokus auf das Lokale, unter der Annahme eines beschreib- wie lokalisierbaren kulturellen Wissens (Geertz 1987), scheint längst überholt. Heutzutage tendieren AnthropologInnen bereits dazu in breiteren Kategorien zu denken und dabei nicht zuletzt die räumlichen und zeitlichen Dynamiken ihrer Felder in Betracht zu ziehen, um der Fluktuation von Menschen, Dingen und Ideen im Zuge ihrer Forschung Rechnung zu tragen (Gupta und Ferguson 1997; Marcus 1995). Diese Monografie möchte zu diesen aktuellen Debatten einen Beitrag leisten, indem sie nach dem lokalen Vermächtnis von Weltausstellungen (oder EXPOs) fragt, und im Zuge dessen, nach den Mitteln und Wegen sie zu legitimieren und weiterzuerzählen. Den methodologischen Ansätzen der Multi-Sited Ethnography (Marcus 1995), sowie der Foucaultschen Diskurs-Theorie (Foucault 1988) folgend, wurden zwei Feldstudien durchgeführt: eine im Zuge der EXPO 2015 in Mailand, die andere 2016 in Shanghai, am ehemaligen Veranstaltungsort der EXPO 2010. Die vorliegende Arbeit möchte versuchen diese zwei grundsätzlich verschiedenen Fallstudien mittels eines gemeinsamen Forschungsprogramms zu verbinden, das in beiden Fällen versucht eine Diskurs-Kartografie des Feldes zu entwerfen, um sich diesem im Anschluss mit ethnografischen Erhebungen zu nähern. Durch dieses Vorgehen entstanden neben Anknüpfungspunkten zu klassischen Foucaultschen Fragen nach Macht und Wissensregimen in Diskursen (1974), auch zwangsläufig solche zur zeitgenössischen anthropologischen Überlegungen. Dieser Ansatz ist entsprechend am ehesten als „Diskurs Ethnografie“ (Elliker, Wundrak, Maeder 2017) zu bezeichnen. Schlussendlich versucht diese Arbeit der Frage nachzugehen, wie eine Weltausstellung, nach ihrer Austragung zu Geschichte wird und inwiefern der lokale Diskurs dazu beiträgt.
Anthropology is and always has been a discipline in constant transition. With current research foci trending towards questions of Globalization and the Transnational (Hannerz 2002; Appadurai 1996) this notion still holds truth today, maybe more than ever, but also confronts Anthropology and its’ main methodological asset, the Ethnography, with the problem of redefining their character and core values, both in epistemological as well as methodological terms. Anthropology’s emphasis on the local, with its confined cultural knowledge (Geertz 1987), seems not more, but a foregone conclusion of the past. Anthropologists nowadays tend to think in broader terms of the spatial and historical dynamics of their fields, to account for the flux of people, things and ideas, their research is focused on (Gupta and Ferguson 1997; Marcus 1995). This monography figures to contribute to these current debates, by asking about the local legacy of World’s Fairs (or EXPOs), hence, the means of legitimating and subsequently narrating them (Assmann 1999). Under the methodological and theoretical premise of Multi-Sited Ethnography (Marcus 1995) joined by Foucauldian Discourse-Theory (Foucault 1988), two case-studies have been conducted: one on the grounds of World EXPO 2015, in Milan, one within the former EXPO 2010 host-city Shanghai, in 2016. Focusing on these sites, distinctively different in nature, but linked through common research practice of discourse-theoretical mappings of the field and the subsequent ethnographical engagement therein, this project touches on the traditional Foucauldian question of power and knowledge-regimes within discourse (1974), but also contemporary questions of Anthropology. Doing so, it eventually elaborates on a practice that might best be labeled “Discourse-Ethnography” (Elliker, Wundrak, Maeder 2017). Ultimately this disquisition asks the question of how an EXPO becomes an object of history and how the local discourse contributes to this transaction.
Databáze: OpenAIRE