Social Entrepreneurship – as an answer to social issues in South-Korea

Autor: Fenböck (Jung), Marianne Franziska
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2013
DOI: 10.25365/thesis.30217
Popis: Soziales Unternehmertum als Antwort auf soziale Fragen in Südkorea In der vorliegenden Arbeit werden Südkoreas soziale Probleme untersucht, und zertifizierte soziale Unternehmen als mögliche Antwort darauf betrachtet. Soziale Unternehmen in Korea werden allgemein als „Social Enterprises“ bezeichnet, die seit der Verabschiedung des „Social Enterprise Promotion Act“ im Jahr 2007 von der Regierung zertifiziert und unterstützt werden. Sie dürfen dazu nicht profit-orientiert agieren, sondern müssen ausdrücklich einen sozialen Zweck verfolgen. Dies kann die Bereitstellung von Arbeitsplätzen an sozial Benachteiligte, oder soziale Dienste für selbige bedeuten. Ziel ist es, nicht nur mehr Arbeitsplätze sondern auch mehr soziale Dienste zu schaffen, um die durch Überalterung der Gesellschaft ständig wachsende Staatsausgaben im Bereich Vorsorge und Gesundheit zu entlasten und sozialen Problemen entgegenzuwirken. Zur Zeit bestehen ungefähr 800 solcher Unternehmen in Südkorea. Bislang wurden akademische Forschungsbemühungen vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Management und Nachhaltigkeit durchgeführt, da die langfristige Nachhaltigkeit und Kapitalstruktur von sozialen Unternehmen von vielen Wissenschaftlern in Frage gestellt wird. Artikel über soziales Unternehmertum sind in Südkorea größtenteils in den letzten 3 Jahren erschienen. Weitgehend sind dies Fallstudien und Untersuchungen der bisherigen Entwicklung. Hingegen blieb die Frage offen, inwiefern soziale Unternehmen bisher zur Lösung der sozialen Probleme beitragen. Daher lautet meine Forschungsfrage: Haben koreanische ‚Social Enterprises‘ das Potenzial, zur Lösung wichtiger sozialer Probleme beizutragen? Die Beantwortung der Frage erfolgt in zwei Teilen, die gleichzeitig den Aufbau der Arbeit darstellen. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem sozialen Umfeld und dem institutionellen Hintergrund der Sozialpolitik Koreas, sowie die Erfassung wichtiger sozialer Probleme in der Gesellschaft, welche durch soziales Unternehmertum gelindert werden könnten. Diese Probleme stehen im Zusammenhang mit Koreas alternder Gesellschaft, dem Arbeitsmarkt und der Bildung. Diese drei Bereiche sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen einander: z.B. Hohe Kosten für Bildung beeinflussen die Geburtenrate negativ; jedoch nur hohe Bildung garantiert gut bezahlte Jobs in einem großen Unternehmen; was wiederum zu einer Überqualifizierung der Bevölkerung führt, um sich im Arbeitsmarkt durchzusetzen. So dreht sich die Spirale weiter, die Geburtenrate sinkt während der soziale Druck durch Bildung und alternder Gesellschaft steigt. Kann soziales Unternehmertum dem entgegenwirken? Als Antwort darauf analysiert der zweite Teil meiner Arbeit die derzeitige Lage sozialer Unternehmen in Südkorea. Diese explorative Studie wird auf Basis von Literatur- und Dokumentanalyse und eigener Feldforschung mittels offener Interviews mit Entscheidungsträgern und Interviews mit sozialen Unternehmern in Südkorea durchgeführt. Die Auswertung der quantitativen und qualitativen Daten soll grundlegende Informationen über soziales Unternehmertum in Korea geben. Beschrieben wird soziales Unternehmertum in seiner allgemeinen Bedeutung und Prominenz in Korea, analysiert nach deren Potential zur Lösung der oben beschriebenen sozialen Probleme. Die Analyse wurde nach Schmidt, C. (in Flick et al., 2005, S. 448) adaptiert und in folgenden vier Schritten ausgeführt: 1. Erstellung von Kategorien: Prüfung des Materials; Kategorien werden umrahmt. In der vorliegenden Arbeit sind dies die in drei Kategorien gefassten Sozialprobleme der koreanischen Gesellschaft: alternde Gesellschaft, Arbeitsmarkt und Bildung. 2. Analyse der Daten: Qualitative und quantitative Datenerhebung durch Primär- und Sekundärforschung: Literatur- und Dokumentanalyse, offene Interviews mit Entscheidungsträgern und Interviews mit sozialen Unternehmern in Südkorea. 3. Beschreibung von Beispielen: Betrachtung von sieben konkreten Fallbeispielen koreanischer Social Enterprises. 4. Interpretation der Ergebnisse: Beantwortung der Forschungsfrage, ob soziale Unternehmen das Potential aufweisen, soziale Probleme zu lösen. Ergebnis Soziale Unternehmen in Korea tragen im Kleinen bereits viel zur Gesellschaft bei, in Anbetracht der großen sozial Probleme unter denen die Gesellschaft sowie auch die Wirtschaft leiden, ist jener Beitrag jedoch erst wenig bemerkbar, wie der berühmte „Tropfen auf heißem Stein“. Dies resultiert zum Einen schlicht aus ihrer begrenzten Anzahl von rund 800 Betrieben, die noch dazu über den gesamten südkoreanischen Teil der Halbinsel verteilt sind. Zum anderen weisen soziale Unternehmen eine geschwächte Stellung am Markt auf und sind daher kaum wettbewerbsfähig. Zur Unterstützung in dieser frühen Entwicklungsphase werden Sozialunternehmen in erster Linie durch staatliche Maßnahmen am Leben erhalten. Sollte die Unterstützung wegfallen, ist zu erwarten, dass bestehende Sozialunternehmen dazu gezwungen sind, entweder ihren sozialen Zweck hinter sich lassen, um zu überleben, oder in ihre Non-Profit-Struktur zurückzufallen, aus denen die meisten von ihnen stammen. In den Bereichen Bildung und Arbeit wird bislang wenig Potential ausgeschöpft. In erster Linie waren Sozialunternehmen von der Regierung dazu gedacht, viele Arbeitsplätze zu schaffen. Sie sind jedoch nicht in der Lage, qualitativ hochwertige und gut bezahlte Arbeitsplätze mit attraktiven Sozialleistungen zu bieten. Daher sind sie für junge Studienabgänger gänzlich unattraktiv. Im Bereich Bildung könnten soziale Unternehmen allerdings besonders wirksam sozialen Problemen begegnen, indem sie günstige aber qualitativ hochwertige Bildungsmöglichkeiten anbieten, um Familien mit niedrigem Einkommen Zugang zu guten Universitäten zu ermöglichen. Dadurch könnten Ausgaben für Bildung gesenkt, und damit die Bevölkerung ermutigt werden, wieder mehr Kinder zu bekommen, um der Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. In ihrem Beitrag zur alternden Gesellschaft ist der größte positive Effekt erkennbar, da oftmals ältere Leute in sozialen Unternehmen angestellt werden und dadurch ihre finanzielle Situation – vor allem in Anbetracht der geringen Pensionen – verbessert werden kann. Auch gibt es viele ältere Menschen die im Besonderen von den Diensten der Sozialunternehmen profitieren. Zusammenfassend zeigt das Ergebnis der vorliegenden Arbeit, dass die wirtschaftliche Situation sozialer Unternehmen momentan zwar noch schwach entwickelt ist, sie jedoch tatsächlich Potential zeigen, die oben beschriebenen Probleme zu lindern. Es sollte daher ein geeignetes, effizientes Wirtschaftsmodell entwickelt werden, das den Sozialunternehmen ermöglicht, ihr volles Potential auszuschöpfen.
“Social Entrepreneurship as an answer to social issues in South-Korea” This master-thesis focuses on social entrepreneurship in South Korea, and explores the question whether certified Social Enterprises are able to alleviate social issues which South Korea is facing. Social Enterprises in Korea have to be certified and are being supported by the government since the adoption of the "Social Enterprise Promotion Act" in 2007. They may not act profit – oriented and must explicitly pursue a social purpose. This involves the provision of jobs or social services to the socially disadvantaged. The goal is not only to create more jobs, but also to provide social services in order to relieve problems of an aging society. As the number of certified social enterprises is growing, research efforts grow correspondingly. Scientific inquiry has been conducted mainly in the fields of business and management. Especially long-term sustainability and capital structure of social enterprises is being questioned by many scholars as social enterprises largely rely on government subsidies and lack market-driven investment from private investors (Moon, 2012). Therefore, interest is steadily rising among researchers in terms of performance measurement and sustainability (Jung, Seo, & Jang, 2013; Kim J.I. 2013). Social enterprises can be used as a significant tool in fighting social and economic pressures and are offering one path to a healthy society and to social sustainability. In the present work, I analyze to what extent current certified social enterprises in South Korea have the potential of solving key social issues. My research question therefore reads as follows: Do Korean Social Enterprises have the potential of solving key social issues? To see how social enterprises perform in Korea, I will answer the research question in two main parts: 1. The first part explores the social environment and institutional background in South Korea, detecting key social issues in society which can be tackled by social enterprises. These are issues relating to an aging society, the employment market, education, and corresponding challenges. Do social enterprises have the potential to tackle these issues? 2. Answering that question, the second part analyzes the current situation of social enterprises in South Korea. This explorative study is performed on the basis of literature and document analysis and my own field research through open interviews with decision-makers and interviews with social entrepreneurs in South Korea. The analysis of quantative and qualitative data provides fundamental information on social entrepreneurship in Korea. I am introducing social entrepreneurship in its general importance and prominence in Korea by analyzing its potential of solving the three key social issues described above. Since the topic of this thesis has not yet been elaborated in this form, I carried out an explorative study following four steps adapted from Schmidt, C. (in Flick et al., 2005, p. 448) as framework for my thesis. 1. Creation of Categories: examination of the material; categories are framed. These are three categories of framing social issues in Korean society: aging society, employment and education. 2. Analysis of data: qualitative and quantitative data collection through primary and secondary research: literature and document analysis, open interviews with decision-makers and interviews with social entrepreneurs in South Korea. 3. Description of examples: Seven concrete examples of Korean social enterprises. 4. Interpretation of results: Answering the research question whether social enterprises have the potential to solve social problems. Result Reviewing the purpose of this thesis, I examined three social issues, answering my research question: Do Korean Social Enterprises have the potential of solving key social issues? Social enterprises in Korea do already contribute a lot to society. However in view of the big social problems that plague the society and the economy they are like the famous "drop on a hot stone." This results from their limited number of about 800 companies and, despite a greater density of social enterprises in certain regions, the potential of social businesses is not yet fully exploited. My work revealed, firstly, that Social Enterprises find it difficult to gain access to funding and receive a low degree of recognition for their work among the public. Secondly, social enterprises have a weak position in the market and, therefore, are not very competitive. To assist social enterprises in their early stage, these are primarily kept alive by government policies. Should the support by the government be eliminated, it is expected that in the face of a harsh market competition, existing social enterprises are in the long term forced to either leave their social purpose behind, or to fall back into their non-profit structure, from which many of them stem from. In the areas of education and employment the potential is not yet exploited, even though social enterprises were, in the first place, introduced to tackle unemployment. However, they are not able to offer long-term, high-quality and high-paid jobs including welfare benefits, therefore they are not attractive for the common and young workforce. Also the low number of existing social enterprises weakens their effectiveness. In terms of education, I conclude that social enterprises do not contribute much to the issue of educational pressure among young people. However, this could be discovered as a marked niche for new social enterprises in future. My assumption is, that it would be important to increase the accessibility of low-income households to after-school learning, in order to lower equity issues. Affordable but high-quality after-school education could be offered by social enterprises to relieve the strains on the family’s budget. However, it is important that the government seeks to support such institutions where high quality of education is assured. This would lower the high cost of education and people could afford to have more children, counteracting demographic transition in future. In terms of aging society, social enterprises showed their largest positive effect, since older people are often employed in social enterprises and, thus, their financial situation - especially in the view of the low pensions - can be improved. Also, there are many older people who benefit in particular from the services of social enterprises. However, there are just not enough social enterprises to make a big difference: by 2013, their number was much lower than planned. As of today, Social Enterprises are not yet able to tackle the big issues of an aging society. However, I still believe that, along with an appropriate framework, they have a high potential to do so. Although the economic situation of social enterprises is still weak, they do show potential to alleviate the problems described above. Therefore, an appropriate and efficient business model has to be developed that allows social enterprises to realize their full potential.
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