Kognitive Störungen bei bipolaren Patienten

Autor: Anabel Martínez-Arán, F. Seemüller, Eduard Vieta, Carla Torrent, C. del Mar Bonnin
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Nervenheilkunde. 33:873-876
ISSN: 2567-5788
0722-1541
DOI: 10.1055/s-0038-1627761
Popis: ZusammenfassungBipolare Patienten leiden auch im episodenfreien Intervall unter deutlichen kognitiven Beeinträchtigungen. Sehr wahrscheinlich sind die kognitiven Störungen auch Ursache der erheblichen beruflichen Schwierigkeiten, über die bis zu 68% aller Betroffenen klagen. Insbesondere Aufmerksamkeit, verbales Gedächtnis, Arbeitsgedächtnis und Exekutivfunktionen scheinen bei bipolar Erkrankten beeinträchtigt zu sein. Vor allem Defizite im Gedächtnis sowie in den Exekutivfunktionen scheinen mit dem psychosozialen Funktionsniveau assoziiert zu sein. Insbesondere die Länge der Krankheitsdauer, die Anzahl maniformer Episoden, subsyndromale Symptome und einige biologische Marker, z. B. ein erhöhtem Homocysteinspiegel, sind mit kognitiven Störungen assoziiert. Medikamente scheinen die Kognition nicht maßgeblich zu beeinträchtigen, hier ist noch weitere Forschung nötig.Die rechtzeitige und suffiziente akut und rückfallprophylaktische Behandlung bleibt die wirkungsvollste Therapie bei der Prävention und Behandlung kognitiver Störungen bei bipolaren Patienten. Nach einer akuten Phase sollten auf mögliche kognitive Störungen im Rahmen der Wiedereingliederung besonders Rücksicht genommen werden (z. B. Hamburger Modell). In einigen Fällen mit erheblichen Einbußen kann eine medizinische Rehabilitation indiziert sein.
Databáze: OpenAIRE