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In der Forschungsdiskussion um die Bergbaumotive und erst recht in den einzelnen nachfolgenden Interpretationen kommt der Beurteilung der Montangeschichte grose Bedeutung zu. Es macht namlich einen erheblichen Unterschied, ob man den Bergbau zu den fortgeschrittenen Technologien rechnet, zu den Schrittmachern der industriellen Revolution, oder umgekehrt diesen Gewerbezweig gerade als Refugium traditioneller Produktion versteht. Von solcher Einschatzung hangt namlich vielfach ab, das die Bergbaumotive in der romantischen Literatur mal als hochaktuelle Anspielung auf moderne Phanomene des Industriezeitalters, mal als ruckwartsgewandte Mittelalterverklarung interpretiert werden. Beide Positionen Emden sich in der Forschung. Schon ihre extreme Differenz zeigt an, das sie kaum sorgfaltiger historischer Recherche als vielmehr Pauschaleinschatzungen entstammen. Zu Gute halten mus man den Autoren allerdings zum einen, das es „am sicheren Unterbau einer allgemeinen Bergbaugeschichte“ bis heute fehlt1, zum andern, das — wie sich im folgenden zeigen wird — der hier besonders interessierende Zeitraum von 1780–1850 eine einheitliche Bewertung kaum zulast, da er von disparaten, ungleichzeitigen Entwicklungen gekennzeichnet ist. |