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Zusammenfassung In Niedersachsen wurde anknupfend an die landesweite Perinatal- und Neonatalerhebung 2004 fur das spezielle Hochrisikokollektiv extrem unreifer Fruhgeborener ein deutschlandweit einmaliges landesweites Nachuntersuchungsprojekt initiiert. Vorgestellt wird der neue Ansatz der Untersuchung eines Vergleichskollektivs reif geborener Kinder, der erstmals flachendeckend eine valide Interpretation der gewonnenen Outcome-Daten der fruhgeborenen Kinder ermoglicht. Mit einer prospektiven Langzeituntersuchung wird die Versorgungssituation Fruhgeborener mit einem Gestationsalter von weniger als 28 Schwangerschaftswochen bis ins Schulalter untersucht, um Aussagen uber die Entwicklung der Kinder zu treffen, die als Basis fur eine Optimierung der Versorgungsqualitat genutzt werden. Die Kinder werden zu definierten Entwicklungszeitpunkten (6 Monate, 2 - 5 - 10 Jahre) nach einem standardisierten Untersuchungskonzept mithilfe etablierter Entwicklungstests untersucht. Bei der Funf-Jahres-Nachuntersuchung werden in der Gesamtbeurteilung 75% der extrem unreifen Fruhgeborenen als beeintrachtigt eingestuft. Um die auffalligen Ergebnisse besser bewerten zu konnen, wurde ein Vergleichskollektiv reif geborener Kinder (n = 305), die nach einem Matching-Verfahren in niedersachsischen Kindergarten ausgewahlt wurden, nach einem analogen Konzept im Alter von funf Jahren untersucht. Die Ergebnisse wurden mit den ersten zwei Projektjahrgangen (n = 226) des Nachuntersuchungsprojekts verglichen und Qualitatsanalysen durchgefuhrt. Zwischen der Untersuchung der Fruhgeborenen und der Reifgeborenen zeigen sich erwartete hochsignifikante Entwicklungsunterschiede in den Bereichen Motorik, Kognition und Sprache, die die Wichtigkeit fruher Fordermasnahmen fur einen Grosteil der extrem unreifen Fruhgeborenen unterstreichen. Durch die Ruckkopplung der Ergebnisse an alle an der Versorgung Beteiligten, besteht die Moglichkeit, Best Practice umzusetzen und Qualitatsverbesserungen zu realisieren. Durch das Erkennen von Verbesserungspotentialen in der Versorgungspraxis konnen gezielt Optimierungsmasnahmen abgeleitet werden. |