Echtzeitanalyse des Geburtsablaufes bei Hündinnen einer mittelgroßen Rasse

Autor: Hartwig Bostedt, Sarah Blim, Barbara Ossig, Marion Sparenberg, Klaus Failing
Rok vydání: 2023
Předmět:
Zdroj: Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere / Heimtiere. 51:82-94
ISSN: 2567-5842
1434-1239
Popis: Zusammenfassung Gegenstand Verfolgung der Geburt unter kontrollierten Bedingungen bei gesunden Hündinnen, um detaillierte Kenntnisse über den natürlichen Geburtsablauf zu gewinnen und zu ermitteln, wann Betreuer tierärztliche Unterstützung anfordern. Material und Methoden Von 345 Boxerhündinnen wurden Daten zu Graviditätsdauer, Geburtsverlauf, Wurfgröße und neonatologischen Kennwerten erhoben. Die bei der Geburt in Echtzeit erfassten Daten wurden statistisch ausgewertet (u. a. ein- oder mehrfaktorielle Varianzanalysen, Korrelations-, Regressionsanalysen sowie nichtparametrische Verfahren). Ergebnisse Hündinnen mit geringerer Fetenzahl waren signifikant länger gravid als solche mit hoher Fetenzahl (p=0,0012). Der Anteil vitaler Neonaten nahm ab dem 5. Wurf signifikant ab (p=0,0072). Weibliche Neonaten hatten ein geringeres Geburtsgewicht als männliche (p60 min) mit einer Abhängigkeit zur Wurfgröße (p=0,0025). Die Totgeburtenrate stieg in Korrelation zur Geburtsdauer. Gründe für eine tierärztliche Intervention waren hauptsächlich eine Wehenschwäche von Typ I und III. Zwischen Erkennen einer Geburtsstörung und tierärztlicher Vorstellung lagen im Mittel 4,8±3,3 Stunden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Hündinnen mit Hyperfetie (+20% über dem Mittel), uni- oder biparer Gravidität sowie Primigravidae ≥ 4 Jahre sollten im Hinblick auf die Geburt als Risikopatienten klassifiziert werden. Betreuenden ist zu raten, die Hündin bei einer Geburtskomplikation in Abhängigkeit von der Symptomatik zeitnah in einer Praxis/Klinik vorzustellen, um Fälle von maternaler Inanition und Depression der fetalen Vitalität zu minimieren.
Databáze: OpenAIRE