Schutz vor lebensbedrohenden importierten Infektionskrankheiten Strukturelle Erfordernisse bei der Behandlung von Patienten und anti-epidemische Maßnahmen

Autor: H. Bergmann, E.-J. Finke, H. Bußmann, A. Wirtz, M. Peters, R Fock, D. Scholz, Bernhard R. Ruf, U. Koch, Matthias Niedrig, G. Fell, Thomas Grünewald, K. Fleischer
Rok vydání: 2000
Předmět:
Zdroj: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 43:891-899
ISSN: 1436-9990
DOI: 10.1007/s001030050377
Popis: Verschiedene virusbedingte hamorrhagische Fieber (VHF), Pocken (humane Affenpocken) sowie Lungenpest erfordern besondere Masnahmen zum Schutz des Krankenhauspersonals und anderer Personen vor Ansteckung. Kontaktpersonen mussen ermittelt und uberwacht werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Ein im Mai 1999 veroffentlichtes Konzept zum Management und zur Kontrolle dieser lebensbedrohenden hochkontagiosen Infektionskrankheiten wurde inzwischen mit Fachoffentlichkeit und Gesundheitsbehorden diskutiert. Bei den zwischenzeitlich aufgetretenen Fallen bestatigte sich das vorgeschlagene Vorgehen : In Deutschland werden die mikrobiologische Diagnostik und Differentialdiagnostik zentral von einem Zentrum der biologischen Sicherheitsstufe BSL4 und einem entsprechenden Bestatigungslabor vorgenommen. Fur Isolierung und klinische Behandlung der Patienten stehen vier Behandlungszentren zur Verfugung, ein funftes soll im nachsten Jahr betriebsbereit sein. Die zunehmende Inanspruchnahme zeigt, dass sich die vorgesehene Schwerpunktversorgung durchsetzt. Handelsubliche Transportisolatoren sind fur schwer kranke Personen nicht geeignet. Ohne deren Verwendung konnen Luftfahrzeuge jedoch nicht regelrecht dekontaminiert werden. Transporte sollen daher grundsatzlich auf dem Landweg erfolgen. Zur Unterstutzung und Beratung der erstversorgenden Krankenhauser und der ortlich zustandigen Amtsarzte sollen um die Behandlungszentren sog. Kompetenzzentren entstehen. Der Personal- und Platzbedarf bei der Versorgung eines an einem VHF Erkrankten in fortgeschrittenem Stadium ist hoher als erwartet. Die adaquate Versorgung von Kranken in sog. Bettisolatoren ist nicht moglich. Routinelaboruntersuchungen mussen in der Behandlungseinheit erfolgen. Masnahmen zur Verhinderung der Weiterverbreitung mussen starker koordiniert werden. Die von uns vorgeschlagene Einteilung der Kontaktpersonen wird um eine Auflistung der empfohlenen Masnahmen erganzt.
Databáze: OpenAIRE