Morbus Hirschsprung und neuronale intestinale Dysplasie

Autor: A.M. Holschneider
Rok vydání: 2009
Zdroj: Kinderchirurgie ISBN: 9783540890317
DOI: 10.1007/978-3-540-89032-4_29
Popis: Als Morbus Hirschsprung im engeren Sinn bezeichnet man eine, erstmals 1886 von Harald Hirschsprung (Hirschsprung 1887) beschriebene Erkrankung, bei der wie Titel 1901 (Tittel 1901) entdeckte, die Nervenzellen im Darm fehlen. Die Folgen sind subileus- oder lleuserscheinungen bis hin zur toxischen Peritonitis. Das Krankheitsbild umfasst aber inzwischen auch andere Fehlbildungsformen des enteralen Nervensystems wie die Hypoganglionose, bei der die Ganglien hypoplastisch sind und ihre Zellzahl vermindert ist oder die Hyperganglionose, bei der die Anzahl der Nervenzellen innerhalb der Darmwandganglien erhoht ist. Betrifft diese Fehlbildung nur den Plexus submucosus, spricht man nach (Meier-Ruge 91971) von einer Intestinalen neuronalen Dysplasie (IND). Es kann jedoch auch — insbesondere im Tiermodell — zu IND-ahnlichen Veranderungen des Plexus myentericus kommen. Weiterhin gibt es Reifestorungen der Darmwandplexus, Fehlbildungen des enteralen Bindegewebes (Desmose), Erkrankung der interstitiellen Cajal-Zellen, die Motilitatsstorungen zu Folge haben, und weitere Dysmorphien, die entweder keine funktionelle Bedeutung haben wie die Ektopie von Ganglien in die Ringmuskulatur, oder morphologische Veranderungen, deren funktionelle Bedeutung noch nicht eindeutig geklart ist wie ein herabgesetzter Parasympathikotonus des Plexus myentericus.
Databáze: OpenAIRE