Gegenwärtige Bedeutung der direkten immunologischen Interventionstherapie durch Antizytokine bei der Rheumatoiden Arthritis
Autor: | M. W. J. Boehme, I. K. Gao |
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Rok vydání: | 1999 |
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Zdroj: | Zeitschrift für Rheumatologie. 58:251-266 |
ISSN: | 1435-1250 0340-1855 |
Popis: | Die Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronisch-entzundliche, multisystemische Autoimmunerkrankung unklarer Genese. Klinisch ist die Erkrankung durch eine chronisch-rezidivierende Entzundung der Gelenke/Synovia und meist progrediente Gelenkdestruktion durch Knorpel- und Knochenzerstorung charakterisiert. Da bisherige Therapeutika die Erkrankung meist nicht zum Stillstand bringen konnen und durch ihre Nebenwirkungen teilweise erheblich zur erhohten Morbiditat der Patienten beitragen, gewinnen auf der Suche nach effektiveren Behandlungsformen mit gunstigeren Nebenwirkungsprofilen direkte immunologische Interventionstherapien gegen proinflammatorische Zytokine zunehmend an Bedeutung. In-vitro und tier-experimentelle in-vivo Untersuchungen sowie Therapiestudien belegen die zentrale Bedeutung von TNFα und IL-1 als proinflammatorische Zytokine in der RA. Zahlreiche Therapiestudien zeigen, das die Behandlung der akuten RA mit TNFα-Antikorpern/-Rezeptorfusionsproteinen oder IL-1-Antagonisten ein klinisch sowie immunologisch sehr effizientes, erfolgreiches Therapiekonzept darstellt, welches bei zeitlich begrenzter Therapiedauer relativ gut vertragen wird. Ferner erscheint eine Kombinationsbehandlung von TNFα-Antikorpern mit Methotrexat ebenfalls erfolgreich zu sein. Langfristig konnen jedoch schwerwiegenden Nebenwirkungen (schwere Infektionen, Induktion von Autoantikorpern, allergischer Schock, moglicherweise Induktion von Tumoren) sowie abnehmende Therapieeffizienz (Verkurzung des rezidivfreien Intervalles zwischen den Therapiezyklen) unter der Behandlung auftreten, so das die derzeit verfugbaren TNFα- oder IL-1-Rezeptor-Antagonisten nur unter kontrollierten Studienbedingungen und strenger Indikationsstellung eingesetzt werden sollten. Aufgrund der moglichen schwerwiegenden Langzeit-Nebenwirkungen sollte eine engmaschige Nachbeobachtung der Patienten insbesondere die Nutzen-/Risiko-Relation weiter abklaren. Uber die direkte TNFα- oder IL-1-Inhibition hinaus bestehen zahlreiche weitere Moglichkeiten der indirekten immunologischen Interventionstherapie durch Synthese-Hemmung oder Rezeptormodulation von Zytokinen, deren Stellenwert zukunftig noch weiter geklart werden mus. Auch mus der Nutzen einer Kombination von immunologischer Interventionstherapie mit etablierten Behandlungsoptionen der RA weiter abgeklart werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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