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Bei Tumorrezidiven im HNO-Bereich sind die therapeutischen Moglichkeiten durch intensive Vortherapie und durch den Allgemeinzustand der Patienten eingeschrankt. In der palliativen Situation erfordern schmerztherapeutische, kosmetische und pflegerische Probleme eine Behandlung, die bei der limitierten Gesamtprognose dem betroffenen Patienten im Hinblick auf Benefit, Behandlungsdauer und Nebenwirkungsprofil gerecht werden muss. Uberpruft werden sollte die Wirksamkeit und Durchfuhrbarkeit eines palliativen Radiochemotherapiekonzepts. Patienten und Methodik: Behandelt wurden 14 Patienten mit Plattenepitheltumorrezidiven im Kopf-Hals-Bereich (13 Manner, eine Frau). Das mittlere Alter lag bei 56,1 Jahren (Altersspanne 42–76 Jahre). Vortherapie: Radiatio n = 14 (42–71,3 Gy), Operation n = 10, Chemotherapie n = 13. Behandelt wurde mit 100–150 mg Bendamustin pro m2 Korperoberflache (Tag 1 und 2) sowie 15 Gy Radiation (3 Gy/d, Tag 1–5). Erfasst wurden Nebenwirkungen, Remissionsstatus und -dauer, Symptomkontrolle und Uberlebenszeit. Ergebnis: Ansprechen: komplette Remission n = 4, partielle Remission n = 10, deutliche Besserung von 70% der Tumorsymptome. Die Zeit bis zum erneuten Progress betrug 2–104 Wochen. Aufgetretene Nebenwirkungen: Toxizitat CTC-Grad 3 und 4 bei zwei Patienten (14%). Schlussfolgerung: Das vorgestellt Therapieschema ermoglicht auch bei intensiv vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenen inkurablen Tumorrezidiven eine wirkungsvolle palliative Intervention. Das Nebenwirkungsprofil ist gunstig und erlaubt auch eine Behandlung von Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand. |