The evolution of Austria's contemporary national identity as seen through the history of the Salzburg Festival

Autor: Eherer, Alexander Benedikt
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2022
DOI: 10.25365/thesis.71629
Popis: In dieser Arbeit geht es um die Entwicklung der nationalen Identität Österreichs im 20. Jahrhundert, die anhand der Salzburger Festspiele analysiert wird, einem Musik- und Theaterfestival, das 1920 von dem Regisseur Max Reinhardt und dem Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal gegründet wurde. Sie analysiert das Problem der österreichischen nationalen Identität. Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie strukturierte die verbliebene Nation ihr Selbstverständnis neu, vor allem durch das Wiederaufleben von Ideen, die bereits in der Monarchie zu finden waren. Diese Version der österreichischen Identität wurde während des nationalsozialistischen Regimes abgeschafft und durch das NS-deutsche Narrativ ersetzt und erst nach dem Krieg, in der Zweiten Republik, in veränderter Form wieder eingeführt. Die Salzburger Festspiele sind ein gutes Beispiel für die Probleme, die durch diese Entwicklung der Identität entstanden. Das theoretische Rahmenwerk der Arbeit bietet eine Struktur, um die Entstehung einer Tradition, die beteiligten Elemente und die damit verbundenen Prozesse zu analysieren. Er besteht aus den folgenden Elementen: „Akteure“, bestehend aus Maurice Halbwachs' Theorie des kollektiven Gedächtnisses und Eric Hobsbawns Idee der Neuerfindung von Traditionen. Als Nächstes befasst sich der theoretische Rahmen mit dem Element der „Rechtfertigung“, die von Pierre Nora und der Theorie der "Erinnerungsorte" beschrieben wird, sowie mit Clifford Geertz' Arbeit über die "tiefe Beschreibung" zusätzlich zu den Beiträgen von Hobsbawm. Schließlich wird die „Umsetzung“ von Traditionen durch Ideen von Hobsbawm und die Theorie der "imagined communities" von Benedict Anderson erreicht. Ziel dieser Arbeit ist es, dieses Rahmenwerk mit dem Thema der problematischen Entwicklung der österreichischen nationalen Identität zu verbinden, gleichzeitig die Entwicklung der österreichischen Nation und der Salzburger Festspiele aufzuzeigen und die Anwendbarkeit des theoretischen Rahmenwerks zu testen. Die Schlussfolgerung dieser Arbeit ist, dass sich das Rahmenwerk auf die Fallstudie der Salzburger Festspiele anwendbar erwiesen hat. Einzelpersonen wie das Gründerduo Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal waren die treibende Kraft hinter der Gründung, gefolgt von späteren Akteuren wie dem Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl. In jeder historischen Epoche der Festspiele wurden verschiedene Elemente der österreichischen Vergangenheit wie die Monarchie oder der Katholizismus wieder aufgegriffen, um ein neues Nationalgefühl zu schaffen. Die Umsetzung dieser Identität wurde durch die Organisation der Festspiele als solche gewährleistet.
This thesis revolves around the development of the national identity of Austria in the 20th century, analysed through the lens of the Salzburg Festival, a music and theatre festival founded in 1920 by director Max Reinhardt and writer Hugo von Hofmannsthal. It analyses the problem of Austrian national identity. After the disintegration of the Habsburg Monarchy, the remaining nation restructured its self-image, mostly through the rekindling of ideas already found in the monarchy. This version of Austrian identity was abolished during the National Socialist regime, replacing it with the NS-German narrative and was only reintroduced in an altered form after the war, in the Second Republic. The Salzburg Festival is a good illustration of the problems occurring through this evolution of identity. A theoretical framework provides a structure on how to analyse the creation of a tradition, the involved elements and the concurring processes. It consists of following elements: Actors, consisting of Maurice Halbwachs’ theory of collective memory and Eric Hobsbawn idea of the reinvention of traditions. Next, the framework addresses the importance of justification, described by Pierre Nora and the theory of “Memory Places” as well as Clifford Geertz’s work on “deep description” in addition to input by Hobsbawm. Finally, the implementation of traditions is achieved through ideas of Hobsbawm, and the theory of “imagined communities” by Benedict Anderson. This thesis aims at combining this framework with the problematic evolution of Austrian national identity, at the same time disclosing on how the Austrian nation and the Salzburg Festival developed as well as testing the applicability of the theoretical framework. The conclusion of this thesis is that the framework proved to be applicable to the case study of the Salzburg Festival. Individuals like the founder duo Max Reinhardt and Hugo von Hofmannsthal were the initial power behind its foundation, followed by subsequent stakeholders like the governor of Salzburg, Franz Rehrl. Different elements of Austria’s past like the monarchy or Catholicism were repurposed in every historical era of the festival to compile a new sense of national identity. The implementation of this identity was guaranteed through the organisation of the festival in its own right.
Databáze: OpenAIRE