Chemotherapie beim Prostatakarzinom

Autor: Alfred Hobisch, Isabella-Carolina Marei, Eleonore Fink, Hans-Jörg Neumann, Michael Rauchenwald, Gero Kramer, Walter Stackl, Michael Krainer, Nikolaus Schmeller, Maria De Santis, Andreas Reissigl, Wolfgang Höltl
Rok vydání: 2008
Předmět:
Zdroj: Wiener klinische Wochenschrift. 120:440-449
ISSN: 1613-7671
0043-5325
Popis: Fur viele Jahre glaubte man, der Nutzen einer Chemotherapie beim Prostatakarzinom sei auf die Palliation der Erkrankung in spaten Stadien beschrankt, und so wurde diese Behandlungsoption den Patienten – wenn uberhaupt – nur am Ende des Krankheitsprozesses zuteil. Zwei bedeutende Phase III Studien mit einer Docetaxel-basierten Therapie (TAX 327 und Southwest Oncology Group, SWOG, 9916) haben fur Patienten mit hormon-refraktarem Prostatakarzinom (HRPC) einen Uberlebensvorteil erbracht und damit die Behandlung grundlegend verandert. In einem Umfeld von wachsendem Interesse an chemotherapeutische Optionen und laufenden klinischen Studien an neuen Substanzen und neuen Indikationen (neoadjuvante- und adjuvante Therapie, steigende PSA Werte nach lokaler Behandlung und hormonsensitive Karzinome) war es unser Ziel als multidisziplinares Team, die verfugbare Datenlage zu analysieren und einen Standard fur die medizinische Behandlung des Prostatakarzinoms auserhalb klinischer Studien zu definieren. Wir evaluieren die momentanen Behandlungsempfehlungen sorgfaltig und auf Basis der verfugbaren Anhaltspunkte, beleuchten mogliche zukunftige Behandlungsoptionen und diskutieren wichtige klinische Themen, fur die es zurzeit noch keine definitiven Antworten gibt (Behandlung bis zur Progression vs. den Vorteilen von Chemoholidays; die Definition bestimmter Patientensubgruppen; potentielle Zweitlinien-Optionen). Die Rolle und Bedeutung der Strahlentherapie wird ebenso diskutiert wie die Behandlung mit Bisphosphonaten und die medikamentose Behandlung von Schmerzen und Nebenwirkungen. Die Vielzahl an Behandlungsoptionen fur Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom verlangt eindeutig eine enge Zusammenarbeit zwischen Urologen, Onkologen und Strahlentherapeuten.
Databáze: OpenAIRE