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Zusammenfassung Operative Eingriffe in den Basalganglien zur Therapie schwerer Bewegungsstörungen werden bereits seit über 50 Jahren durchgeführt. Seit der Ablösung der klassischen läsionellen Operationstechnik durch die chronische Tiefenhirnstimulation haben stereotaktische Operationen in den letzten Jahren als Behandlungsalternative wieder an Bedeutung gewonnen. Der Operationserfolg hängt dabei von einer präzisen Platzierung der zur Stimulation verwendeten Elektrode am Zielort ab. Für die millimetergenaue Orientierung in den Tiefenstrukturen des Gehirns zeichnet man Nervenzellsignale mit Hilfe von Mikroelektroden auf. Diese Technik ermöglicht die Darstellung der subkortikalen Kerngrenzen, die Abgrenzung funktioneller Kernregionen sowie die Bestimmung pathologischer neuronaler Aktivitätsmuster, und ist damit im klinischen Kontext von grosser Bedeutung. Intraoperative Mikroelektrodenableitungen ermöglichen aber auch einzigartige Einblicke in die neuronalen Vorgänge in Tiefenstrukturen des menschlichen Gehirns. Neben einem Überblick über den praktischen Einsatz von Mikroelektroden in den Basalganglien des Menschen soll skizziert werden, wie mit dieser Technik aktuelle, aus der tierexperimentellen Physiologie herrührende Hypothesen getestet werden können. |