Geophysical, geomorphologic and geological investigations along the Lassee-Segment of the Vienna Basin transfer fault System (VBTF)

Autor: Beidinger, Andreas
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2009
DOI: 10.25365/thesis.3857
Popis: Das Wiener Becken Störungssystem ist durch eine komplexe Anordnung von sinistralen Blattverschiebungssegmenten gekennzeichnet, die sich sowohl in ihrer Kinematik als auch in ihren seismologischen Eigenschaften unterscheiden. Unter diesen zeigt das Lassee Segment, welches sich ca. 30 km östlich von Wien und ca. 8 km westlich von der historischen Siedlung Carnuntum befindet, ein deutliches seismisches Versatzdefizit auf. Archäologische Untersuchungen zeigen eine Zerstörung dieser Siedlung im 4 Jhdt. n. Chr. durch ein Erdbeben mit einer Intensität I ~ 9 EMS-98. Das Segment ist dadurch für zukünftige Erdbebenrisikoanalysen von besonderem Interesse. Die vorliegende Arbeit umfasst die Kartierung des Lassee Segments unter Verwendung von 2D Seismikdaten und Bodenradar, gemeinsam mit tektonischen Geomorphologiestudien und Analysen von Quartären Becken. Die Ergebnisse zeigen eine negative Blumenstruktur, die an ein Releasing Bend des Wiener Becken Störungssystems gebunden ist. Die Blumenstruktur war in der Zeit des Mittleren und Oberen Miozäns aktiv. Analysen von Quartären Sedimentbecken und tektonischer Geomorphologie zeigen eine Quartäre Reaktivierung der Miozänen Störungen. Bodenradarstudien an einer Geländestufe die über einer Störungszone am SE Rand der Blumenstruktur liegt, zeigen mindestens vier Störungen, die bis an die Oberfläche kartiert werden können. Eine der Störungen fällt mit einer ca. 0.5 m hohen Stufe zusammen, die mit einem jüngeren Erdbebenereignis in Zusammenhang gebracht werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass das Lassee Segment eine mögliche Quelle für das Erdbeben von Carnuntum im 4. Jhdt. n. Chr. darstellt. Diese Interpretation ist mit lokalen Abschwächungsfunktionen, die eine nahe gelegene Quelle für das Erdbeben erfordern, der Störungsgröße des Lassee Segments und tektonisch geomorphologischen Daten im Einklang.
The sinistral Vienna Basin Fault System consists of several strike slip segments, which differ both in their kinematic and seismologic properties. Among these, the Lassee segment 30 km east of Vienna is of particular interest for seismic hazard assessment as it shows a marked seismic slip deficit. The segment is located about 8 km from the Roman city of Carnuntum, for which archaeological data indicate a destructive earthquake in the 4th century AD (local intensity about 9 EMS-1998). Integrated data from 2D seismic interpretation, geomorphologic mapping, Ground penetrating radar profiling and Quaternary basin analysis of the Lassee Segment depict an active sinistral wrench fault with a negative flower structure. The flower structure is linked to a releasing bend of the Vienna Basin Fault System and was active during the Middle and Upper Miocene. Faults are reactivated during Quaternary times as shown by the Quaternary Lassee basin overlying the flower structure, fault scarps and tilting of surface topography. High-resolution GPR at a scarp, which coincides with a fault zone at the SE boundary of the flower structure, mapped at least four distinct surface-breaking faults along this scarp. The youngest fault coincides with a 0.5 m high scarp, which seems to be the product of a surface breaking earthquake. Data indicate that the Lassee Segment may well be regarded the source of the 4th century earthquake. The interpretation is in line with local attenuation relations indicating a source close to the damaged site, observed fault dimensions and the fault offsets recorded by GPR and morphology.
Databáze: OpenAIRE