Das Cochlea-Implantat – Entwicklung von Gehör und Sprache mit einem künstlichen Innenohr
Autor: | Mattheus Vischer, R. Häusler, Eberhard Seifert, Martin Kompis |
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Rok vydání: | 2004 |
Předmět: | |
Zdroj: | Therapeutische Umschau. 61:53-60 |
ISSN: | 1664-2864 0040-5930 |
Popis: | Einer der spektakulärsten Fortschritte der modernen Medizin ist die Möglichkeit, ein taubes Ohr, d.h. ein ganzes Sinnesorgan, durch eine implantierte elektronische Prothese, ein sogenanntes Cochlea-Implantat (CI), zu ersetzen. Ein CI stimuliert mit elektrischen Impulsen den Hörnerv und generiert Höreindrücke in der Hörbahn. Einer der eindrücklichsten Aspekte der Cochlea-Implantation ist, dass resthörige Kleinkinder, die früher eine nur schwer verständliche Lautsprache erlernten, heute mit ihrem CI eine praktisch normale Sprachentwicklung durchlaufen. Dauer und Intensität des Hör- und Sprachtrainings variieren je nach Ursache und Zeitpunkt der Ertaubung beträchtlich. Wichtigste Voraussetzung für die Sprachentwicklung ist die ausreichende Stimulation der Hörbahn im Säuglings- und Kleinkindesalter. Der frühzeitigen Diagnose einer erheblichen Schwerhörigkeit kommt demnach große Bedeutung zu, so dass unverzüglich die Anpassung von Hörhilfen – Hörgerät oder Cochlea-Implantat – in die Wege geleitet werden kann. Diese Kinder brauchen intensive Schulung durch speziell ausgebildete Pädagogen und Logopädinnen. Erwachsene und Jugendliche, die ihr Gehör nach Abschluss des Spracherwerbs verloren haben, verstehen meistens schon wenige Wochen nach Anpassung des CI wieder die Sprache, einige können auch wieder telefonieren. Erste Erfahrungen nach bilateraler Cochlea-Implantation von Kindern und Erwachsenen zeigen, dass diese Patienten nicht nur berichten, sie könnten mit zwei CI besser hören als früher mit einem CI, sondern dass sie – schon nach kurzer Zeit messbar – ein Richtungshören entwickeln, und dass sich ihr Sprachverständnis im Störlärm verbessert. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |