Vorhofflimmern in Deutschland – eine prospektive Krankheitskostenstudie

Autor: U. Zeymer, S. Berghaus, Thate-Waschke Im, Reinhard Rychlik, Dietmar Daniel, Anna Spyra, Stefan N. Willich
Rok vydání: 2015
Předmět:
Zdroj: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift. 140:e142-e148
ISSN: 1439-4413
0012-0472
DOI: 10.1055/s-0041-102802
Popis: Hintergrund und Fragestellung | Vorhofflimmern (VHF) ist die haufigste anhaltende Herzrhythmusstorung in der klinischen Praxis und mit einem hohen Risiko fur Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Hospitalisierung verbunden. Die vorliegende Krankheitskostenstudie untersucht die indikationsspezifischen direkten Kosten von gesetzlich versicherten VHF-Patienten in Deutschland. Methodik | Die Erhebung erfolgte bundesweit bei 54 niedergelassenen Allgemeinmedizinern, Praktikern und hausarztlich tatigen Internisten sowie bei 12 niedergelassenen Kardiologen. Der Beobachtungszeitraum pro Patient betrug ein Jahr. Die Kostenanalyse wurde aus der Perspektive der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV) durchgefuhrt. In der Studienpopulation wurden die jahrlichen indikationsspezifischen direkten Kosten sowie weitere patientenrelevante Parameter erhoben. Ergebnisse | Die von den Hausarzten dokumentierten indikationsspezifischen Leistungen von 361 Patienten (Alter: 75 Jahre, mannlich: 55 %) verursachen durchschnittliche Kosten in Hohe von 582 € pro Patient. Den grosten Kostenblock stellen die Klinikkosten mit 289 €, gefolgt von den ambulanten Behandlungskosten mit 151 € und den Kosten fur Antikoagulation mit 52 € pro Patient. Ein zusatzlicher Besuch bei einem Kardiologen verursacht durchschnittlich Kosten in Hohe von 82 €. Die durchschnittlichen Gesamtkosten belaufen sich demnach auf 664 €. Folgerungen | Die Ergebnisse dieser prospektiv erhobenen Krankheitskostenanalyse zum VHF in der Alltagsversorgung in Deutschland zeigen eine hohe soziookonomische Belastung durch VHF.
Databáze: OpenAIRE