Schmerz bei Parkinson-Patienten

Autor: Sebastian Schade, J. Winkler, Martin Südmeyer, W. Fogel, Alfons Schnitzler, C. Winkler, I. Csoti
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Aktuelle Neurologie. 40:321-326
ISSN: 1438-9428
0302-4350
DOI: 10.1055/s-0033-1343339
Popis: Schmerzen und Missempfindungen bei Morbus Parkinson (MP) werden zu den nichtmotorischen Krankheitssymptomen gezahlt und haben bedeutenden Einfluss auf das Wohlbefinden und damit die gesundheitsbezogene Zufriedenheit und Lebensqualitat von Parkinson-Patienten. Obgleich sie sehr haufig auftreten, werden sie bis heute allzu oft nicht angemessen wahrgenommen und therapiert. Die Grunde dafur sind u. a. in der Vielfaltigkeit der Schmerzen und in der anspruchsvollen Differenzialdiagnostik zu suchen. Die Krankheit vereint unter dem Uberbegriff Morbus Parkinson Schmerzen verschiedenster Art. In Analogie zum chronischen Schmerzsyndrom kann man jedoch 3 grose Subgruppen unterscheiden: den neuropathischen, den nozizeptiven und den gemischten Schmerz (mixed pain). Die Pathophysiologie von Schmerzen bei Parkinson ist sehr komplex und in vielen Punkten noch unklar. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse weisen auf eine Dysfunktion der Basalganglien bei der Entstehung, Weiterleitung und Verarbeitung von Schmerzen hin. Schmerzen konnen bereits in der prasymptomatischen Krankheitsphase auftreten und der motorischen Symptomatik vorausgehen, oder aber sie treten in Analogie zu den motorischen Krankheitssymptomen nach Diagnosestellung auf. Es gibt Schmerzen, die durch eine Optimierung der dopaminergen Medikation gelindert werden konnen, aber auch Schmerzen, die keine Response auf L-Dopa zeigen. Schmerzen, welche durch motorische Krankheitssymptome und Off-Phasen assoziiert auftreten, weisen auf eine notwendige Optimierung der dopaminergen Medikation hin. Botulinumtoxin hat sich in der Therapie fokaler Dystonien bewahrt. Kasuistisch wird uber eine Besserung von Schmerzen und Dysasthesien nach tiefer Hirnstimulation berichtet. Nicht L-Dopa-responsive Schmerzen sollten einer multimodalen Schmerztherapie zugefuhrt werden, welche insbesondere auf mogliche Interaktionen mit Parkinson-Medikamenten Rucksicht nehmen sollte.
Databáze: OpenAIRE