Differenzierung der Indikation zur Lipoproteinapherese bei erhöhtem Lp(a) durch unterschiedliche Messmethoden
Autor: | P. Grützmacher, C. Thode, Reinhard Klingel, Volker J. J. Schettler, U. Juliusus, E V Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Lipoproteinapherese Registers, E. Roeseler |
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Rok vydání: | 2015 |
Předmět: | |
Zdroj: | CardioVasc. 15:36-38 |
ISSN: | 1618-3851 1617-4933 |
DOI: | 10.1007/s15027-015-0637-5 |
Popis: | Lipoprotein (a) [Lp(a)] ist ein unabhangiger kardiovaskularer Risikofaktor. In Studien konnte bisher gezeigt werden, dass ab einer Lp(a)-Massenkonzentration [Lp(a)-M] von > 30 mg/dl kardiovaskulare Ereignisse signifikant zunehmen konnen. Es ist schon langer bekannt, dass die Messergebnisse selbst bei einem Vergleich der bisher etablierten laborchemischen Methoden aufgrund deren fehlender Standardisierung und der teilweise niedrigen Prazision und hohen Varianz fur die Lp(a)-M-Bestimmung aus einer Blutprobe zum Teil deutlich voneinander abweichen. Daher wurde auch in Deutschland kurzlich eine auf das WHO/IFCC-Referenzmaterial SRM2B ruckfuhrbare, isoformunabhangige und gut reproduzierbare Methode in die Labordiagnostik eingefuhrt, deren Konzentration allerdings in nmol/l, entsprechend der Einheit Anzahl der Lp(a)-Partikel [Lp(a)-P] pro Liter, angegeben wird. Bei einem Lp(a)-P > 75 nmol/l steigt das kardiovaskulare Risiko deutlich an. Um diese neue Einheit (Anzahl/l) in die alte Einheit (Masse/l) moglicherweise umrechnen zu konnen, wurde ein Umrechnungsfaktor von 0,4167 ng/nmol angegeben. Angesichts der Heterogenitat der Lp(a)-Partikel mit den vorhandenen unterschiedlichen Kettenlangen des Apolipoprotein A, der unterschiedlichen Lipoproteingrose und Lipidzusammensetzung sowie der unterschiedlichen Grose des LDL-Cholesterinanteils des Lp(a) kann dieser Umrechnungsweg nur fehlerhaft sein, was auch durch eigene Vergleichsmessungen gezeigt werden konnte. Daher sollten therapeutische Konsequenzen aus einer Umrechnung von einer in die andere Lp(a)-Konzentration, wie die Indikation zur Lipoproteinapherese (LA), moglichst vermieden werden. Die deutsche Arbeitsgruppe Apherese empfiehlt daher, dass die Indikation zur LA bei betroffenen Patienten fur die Lp(a)-M-Methode weiterhin ab ≥ 60 mg/dl, wie vom Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt, besteht. Bei der neu eingefuhrten Lp(a)-P-Methode sollte die Indikation unter Zugrundelegung bisheriger Studienergebnisse ab ≥ 120 nmol/l liegen, sofern die weiteren klinischen Voraussetzungen fur eine LA-Therapie erfullt sind. |
Databáze: | OpenAIRE |
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