Zur Wahrnehmung von öffentlichen WC-Anlagen in Wien

Autor: Kirchmayr, Peter
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2021
Předmět:
DOI: 10.34726/hss.2021.86827
Popis: Ausgehend vom Welttoilettentag, welcher auf das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und deren gesundheitlichen und sozioökonomischem Folgen aufmerksam macht, thematisiert diese Arbeit die Situation der öffentlichen WC-Anlagen in Wien als Beispiel einer westeuropäischen Wohlfahrtsgesellschaft. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mithilfe einer Umfrage in Form eines Fragebogens sowie Interviews zu untersuchen, ob die anzutreffenden Umstände einer modernen, gleichberechtigten und lebenswerten Stadt gerecht werden und darzulegen, wie die öffentlichen WC-Anlagen in Wien hinsichtlich den Aspekten der Anzahl, der Sauberkeit, der Bereitschaft zu bezahlen, der Sicherheit sowie der Ästhetik wahrgenommen werden. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch stets auf den ausformulierten Antworten, mit deren Hilfe die Vielzahl der gesammelten Erfahrungen und Haltungen der teilnehmenden Personen thematisiert und sowohl aus sozialwissenschaftlicher als auch architektonischer Sicht zur Diskussion gestellt werden. Mithilfe von Diagrammen sind geschlechtsspezifische Unterschiede erkennbar, etwa, dass es bei der Zufriedenheit hinsichtlich der Sauberkeit eine Ungleichheit besteht, oder beim Bezahlen, wo sich eine höhere Anzahl der Frauen für das Bezahlen ausspricht, obwohl diese in den meisten Fällen von einer Gebührenpflicht überhaupt erst betroffen sind. Ebenso wird auf negative Erfahrungen eingegangen, wobei es sich in vielen Fällen um eine mangelhafte Sauberkeit und Ausstattung handelt. Eine in vielen Fällen unzureichende Anzahl der Anlagen wird thematisiert, konkrete Beispiele wie die Situation in Parks und auf Kinderspielplätzen sowie der Donaukanal werden genannt und das Konzept der „netten Toilette“ wird vorgestellt. Beim Thema der Ästhetik wird auf die visuelle Wahrnehmung anhand von Beispielen des Außen- sowie Innenraums von Anlagen in Wien eingegangen. Ebenso zeigen internationale Beispiele, was hinsichtlich der Gestaltung, Lage und Materialwahl möglich ist, um ansprechende Anlagen zu gestalten, welche nicht als Angstraum wahrgenommen worden. Zusätzlich legen Handlungsempfehlungen wieetwa Wettbewerbe offen, wie man es schafft, die Bauaufgabe der öffentlichen Toilette von ihrem Tabu zu befreien. Erkennbar ist aufgrund der vielen Rückmeldungen, dass die Stadt Wien mit ihren modernen WC-Anlagen auf dem richtigen Weg ist, es jedoch bei den behandelten Punkten Anzahl, Sauberkeit, Gebührenpflicht, der empfundenen Sicherheit sowie der Ästhetikdurchaus Handlungsbedarf sowie Entwicklungspotenzial gibt.
Inspired by the World Toilet Day, which draws attention to the lack of sufficient hygienic sanitary facilities for more than 40 percent of the world‘s population and its health and socioeconomic consequences, this paper addresses the situation of public toilet facilities in Vienna as an example of a Western European welfare society. With the help of a survey in form of a questionnaire and interviews, the aim was investigating whether the circumstances encountered do justice to a modern, equal and livable city and to show how the public WC facilities in Vienna are perceived in terms of quantity, cleanliness, willingness to pay, safety and aesthetics. However, the main focus is always on the formulated answers, with the help of which the multitude of collected experiences and attitudes of the participating persons are thematized and put up for discussion from both a sociological and architectural point of view. With the help of diagrams, gender-specific differences can be seen, for example, that there is an inequality in satisfaction with regard to cleanliness, or with regard to paying, where a highernumber of women are in favor of paying, despite the fact that in most cases they are affected by a fee in the first place. In many cases, the feedback regarding negative experiences is about inadequate cleanliness and poor equipment. An inadequate number of facilities in many cases is addressed, concrete examples such as the situation in parks and children‘s playgrounds as well as the Donaukanal are mentioned and the „Nette Toilette“ is presented, a concept in which the toilets of restaurants and pubs are available to the public. On the topic of aesthetics, visual perception is addressed with examples of the exterior as well as interior of facilities in Vienna. Likewise, international examples show what is possible in terms of design, location and choice of materials to create appealing facilities that are not perceived as an „Angstraum“. In addition, recommendations for action, such as competitions, reveal how the construction task of public toilets can be freed from its taboo. It is clear from the many responses that the city of Vienna is on the right track with its modern toilet facilities, but that there is definitely a need for action and potential for development in the areas of number, cleanliness, mandatory fees, perceived safety and aesthetics.
Databáze: OpenAIRE