Schadstoffe in Gelegen von Brutvögeln der deutschen Nordseeküste. I. Chlororganische Verbindungen

Autor: Peter H. Becker, Walter A. Heidmann, Annegret Büthe
Rok vydání: 1985
Předmět:
Zdroj: Journal für Ornithologie. 126:29-51
ISSN: 1439-0361
0021-8375
DOI: 10.1007/bf01640441
Popis: 1981 wurden in sieben Regionen der deutschen Nordseekuste (Abb. 1) von sieben Brutvogelarten, die sich in Ernahrung (Tab. 1) und Zugverhalten unterscheiden, je Art und Region 10 Eier entnommen (jeweils 1 Ei pro Gelege). Bei nahezu allen Vogelarten und allen untersuchten chlorierten Kohlenwasserstoffen (γ-HCH, HCB, DDT und Metaboliten, PCBs) zeigten sich regionale Unterschiede: An Elbmundung und Helgolander Bucht abgelegte Eier waren meist am starksten kontaminiert (Regionen V und VI, Abb. 2–4). Bei HCB lies sich der Eintrag durch die Elbe in die Nordsee und die Verdunnung durch W/NE-Stromung verfolgen (Abb. 3). PCBs waren am starksten vertreten. Die Hohe der Schadstoffgehalte entsprach in der Regel der trophischen Stufe der Nahrung (Abb. 5–6). Allerdings erreichte Lindan in Brandgans- und Sandregenpfeifer-Eiern die hochsten Mengen. Ein Vergleich mit Untersuchungen vergangener Jahre belegt einen deutlichen Ruckgang der Gehalte an DDT und Metaboliten. Dennoch erwiesen sich Vogeleier durch Uberschreiten der gesetzlichen Hochstmengen von DDT und/oder HCB in der Bundesrepublik vor allem im Bereich der Elbmundung und der Helgolander Bucht als so hoch belastet, das sie fur den Verzehr nicht zugelassen waren (Tab. 3). Bei Kustenvogeln konnen auch ziehende Arten Indikatoren fur regionale Umweltbelastungen im Brutgebiet sein. Die Ruckstande an Lindan und DDT lagen wahrscheinlich unterhalb der kritischen Mengen, die den Fortpflanzungserfolg der Arten beeintrachtigen. PCBs dagegen erreichten teilweise Konzentrationen, bei denen eine Schadigung unserer Kustenvogel-Populationen nicht auszuschliesen ist.
Databáze: OpenAIRE