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Das Zusammenspiel von Psychoanalyse und Dekonstruktion sehe ich in mehrfacher Hinsicht als besonders produktiv. Die Psychoanalyse begreife ich im Anschlus an Virginia Goldner (1991) als eine Disziplin, die die groste Erfahrung im Umgang mit Ungewisheiten hat und die ihre analytische Forschungs- und Interpretationsmethode als eine Aufarbeitung von vielschichtigen Bedeutungen definiert und nicht als eine Suche nach der ‚letzten Wahrheit‘. Die Dekonstruktion hingegen kann dazu beitragen, die Psychoanalyse von ihren metaphysischen Komplizitaten zu befreien, dazu gehort beispielsweise die Dezentrierung des Unbewusten, aber auch die Infragestellung von Geschlecht, Identitat und Sexualitat als eine metaphysische Einheit. Damit verbunden ist auch die Hinterfragung der Geschlechterdifferenz als eine binare psychische Opposition, die immer wieder aufs Neue bipolare Bilder von Mannlichkeit und Weiblichkeit erzeugt. |