Unterarmpseudarthrosen im Kindes- und Jugendalter
Autor: | T. Wirth, F. Fernandez Fernandez, Micha Langendörfer, Oliver Eberhardt |
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Rok vydání: | 2013 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 151:364-370 |
ISSN: | 1864-6743 1864-6697 |
DOI: | 10.1055/s-0032-1328667 |
Popis: | Ziel: Durch die Anderung der Therapie der Unterarmschaftfrakturen von einer eher konservativen zur einer zunehmenden operativen Stabilisierung, insbesondere durch die elastische stabile intramedullare Nagelung (ESIN), treten nun Komplikationen auf, die bisher als solche im Kindesalter kaum beschrieben sind. Uber Pseudarthrosen nach operativ versorgten Unterarmschaftfrakturen des Kindes und der Jugendlichen wird nur vereinzelt, im deutschsprachigen Raum noch gar nicht berichtet. Das Ziel dieser Studie ist es, pradisponierende Faktoren herauszuarbeiten, die nach Operation von Unterarmschaftfrakturen Pseudarthrosen begunstigen. Methode: Im Zeitraum von 1990 bis 2011 wurden alle Kinder mit einer Pseudarthrose nach Unterarmschaftfraktur, die in unserer Klinik behandelt wurden, eingeschlossen. Berucksichtigt wurden alle Kinder, bei denen 6 Monate nach einer Unterarmfraktur noch keine knocherne Konsolidierung ihrer Unterarmschaftfraktur erfolgt war. Ausgeschlossen wurden alle Pseudarthrosen, die eine Grunderkrankung als Ursache hatten. Ergebnisse: Wahrend eines Zeitraums von 21 Jahren wurden 14 Kinder behandelt, welche die Kriterien einer Pseudarthrose erfullten. Von den 14 Kindern waren 9 Kinder auswartig primar behandelt worden und 5 Kinder primar in unserer Klinik. Der Altersdurchschnitt lag bei 10,8 Jahren (7–15 Jahre). Es handelte sich um 13 Ulnaschaft- und um 1 Radiusschaft-Pseudarthrose. Bei 11 Kindern trat die Pseudarthrose im mittleren Drittel auf und bei je 1 Kind im proximalen bzw. distalen Ulnadrittel. 13-mal handelte es sich um Unterarmschaftfrakturen und in 1 Fall um eine Monteggia-Lasion. In 12 Fallen waren die Frakturen geschlossen und in 2 Fallen erstgradig offen. In 9 Fallen war eine offene Ulnareposition durchgefuhrt worden, der Radius war in 4 Fallen offen reponiert worden. Bei 5 Kindern trugen technische Fehler bei der osteosynthetischen Versorgung wesentlich zur Pseudarthrosebildung bei. Funf der 14 Kinder hatten eine Refraktur. Bei 9 Kindern musste ein Revisionseingriff erfolgen. Diese Kinder wurden mit einer Plattenosteosynthese oder ESIN versorgt. Bei 5 Patienten kam es zu einer spontanen Pseudarthroseheilung. In 13 Fallen handelte es sich um hypertrophe und in 1 Fall um eine hypotrophe Pseudarthrose. Schlussfolgerung: Pseudarthrosen am Unterarm nach operativer Versorgung von Unterarmschaftfrakturen treten sowohl bei Kindern als auch bei Jugendlichen im Wesentlichem im mittleren Drittel der Ulna auf. Wird eine offene Reposition notwendig oder handelt es sich um offene Frakturen, so steigt das Risiko einer Pseudarthrose. Auch bei Kindern kann es bei nicht adaquater osteosynthetischer Versorgung zu Problemen bei der Knochenbruchheilung kommen. Trotz des Auftretens von Pseudarthrosen ist die Indikation zur ESIN unzweifelhaft. Das operative Trauma muss bei der offenen Reposition minimal gehalten werden und die Durchblutung des Knochens auch beim Kind respektiert werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |