Kein Ende der Exotik? Ein Versuch über das Japan-Bild in mitteleuropäischen Köpfen aus Anlass von Christian Krachts Erfolgsroman Die Toten1

Autor: Von Irmela Hijiya-Kirschnereit
Rok vydání: 2019
Předmět:
Zdroj: Jahrbuch für Internationale Germanistik. 51:211-230
ISSN: 0449-5233
DOI: 10.3726/ja511_211
Popis: Ich gebe es zu: Auch für mich war Japan immer ein Sehnsuchtsort. Ich verheimliche es nicht: Das war der Grund, weshalb ich das Studium der Japanologie aufnahm und es zu meinem Lebensthema machte. Und ich beobachte, dass Japan diese Rolle in den Köpfen vieler Menschen auf der ganzen Welt ungeachtet ihrer konkreten Lebenssituation und der globalen Lage immer noch spielt. Auch noch im 21. Jahrhundert. Wenngleich sich nur die wenigsten deshalb zur Japanologie hingezogen fühlen. Weshalb Japan so dauerhaft und geradezu epidemisch fasziniert – vorausgesetzt, meine Behauptung ist mehr als ein an vielen Einzelbelegen festgemachter, aber nur subjektiver Eindruck –, kann und will ich nicht ergründen.2 Aber ein Nachdenken darüber, weshalb Japan beispielsweise für die deutschsprachige Literatur so viel mehr Stoff bereitzuhalten scheint als umgekehrt Deutschland für die japanische, begleitet mich nun schon seit geraumer Zeit. Kürzlich wurde die Frage neu angefacht bei der Lektüre von Christian Krachts Erfolgsroman Die Toten3.
Databáze: OpenAIRE
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