Zuckerreduktion zur Prävention von Zahnerkrankungen – warum und wie?
Autor: | Johan Wölber |
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Rok vydání: | 2018 |
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Zdroj: | Aktuelle Ernährungsmedizin. 43:S76-S79 |
ISSN: | 1438-9916 0341-0501 |
DOI: | 10.1055/a-0660-6865 |
Popis: | ZusammenfassungKaries, Gingivitis und Parodontitis sind die häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle und werden zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit gezählt. Obwohl die heutigen Präventionsmethoden (meist Plaquekontrolle und Fluoridierung) zu einem Rückgang der Kariesprävalenz geführt haben, zeigen Erwachsene im mittleren Alter immer noch an rund jedem dritten Zahn eine Karieserfahrung. Zudem leidet rund die Hälfte der deutschen Erwachsenen an moderater bis schwerer Parodontitis. Während die Bedeutung des Zuckers für die Entstehung einer Karies weitläufig bekannt ist, mehren sich die Belege, dass Zuckerkonsum auch Gingivitis und Parodontitis fördern kann. Im Gegensatz zur Karies (bei der azidophile, saccharolytische Bakterien durch den Kohlenhydratmetabolismus Säuren sezernieren und den pH-Wert lokal senken), werden die mit Gingivitis und Parodontitis assoziierten, proteolytischen Keime vor allem durch Entzündungsreaktionen gefördert. Somit scheint neben der lokalen Wirkung auch die metabolische Wirkung des Zuckers die oralen Erkrankungen zu fördern. Dementsprechend sollte neben der klassischen Empfehlung zur Mundhygiene auch die Zuckerentwöhnung in der zahnärztlichen Praxis thematisiert werden, womit auch die allgemeine Gesundheit gefördert wird. Solche Verhaltensänderung können mit evidenzbasierten Kommunikationsmethoden wie dem Motivational Interviewing durch das zahnärztliche Team unterstützt werden. Aus Public-Health-Perspektive zeigen Modellrechnungen, dass eine Besteuerung von zuckergesüßten Getränken zur Reduktion von Karies und Therapiekosten führen könnte. Vor diesem Hintergrund sind Politik, Zahnärzteschaft und Krankenkassen gefragt, wie die Maßnahmen zur Zuckerreduktion geeignet unterstützt werden können. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |