Sakrale Nervenstimulation bei Stuhlinkontinenz
Autor: | Alois Fürst, D. Weimann, K. E. Matzel, M. Löhnert, T. Schwandner, V. Kahlke, D. Leder, O. Schwandner |
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Rok vydání: | 2016 |
Předmět: | |
Zdroj: | coloproctology. 39:1-15 |
ISSN: | 1615-6730 0174-2442 |
DOI: | 10.1007/s00053-015-0067-y |
Popis: | Die sakrale Neurostimulation (SNS) ist in den vergangenen 20 Jahren ein fester Bestandteil in der Therapie der Stuhlinkontinenz geworden. Die reproduzierbaren und lang anhaltenden Behandlungserfolge der Stuhlinkontinenz fuhren zu einer hohen Akzeptanz und einer zunehmenden Verbreitung der SNS. Daher stellt sich die Frage der praktischen Anwendung dieser Methode in Deutschland im Vergleich zur Literatur und der durch den Hersteller gegebenen Empfehlungen. Es erfolgte eine schriftliche Befragung aller in der SNS-Therapie der Stuhlinkontinenz aktiven deutschen Zentren (152), von denen 143 mindestens zweimal kontaktiert wurden (143/152; 94,1 %) mit insgesamt 82 Aussagen zu Indikation, Einschlusskriterien, Kontraindikationen, Mischindikationen, Implantationskriterien, praoperativer Diagnostik, konservativer Therapie, Operationstechnik und Follow-up der SNS bei Stuhlinkontinenz. Der Fragebogen wurde von 70 Anwendern (48,9 %) vollstandig auswertbar beantwortet und zuruckgesandt. Bei den Aussagen zu Indikationen der SNS zeigte sich eine klare Einschatzung der befragten Zentren mit Zustimmungs- bzw. Ablehnungsraten zwischen 60–97 % zu den klassischen Indikationen. Uneinheitliche Antworten ergaben die Aussagen nach nicht genuinen Indikationen der SNS, wie analer Schmerz, Flatus und Reizdarm. Interessant war, dass 37 % der Befragten den kompletten Querschnitt als Indikation sahen, obwohl der Wirkungsmechanismus der SNS von einer – zumindest residualen – Funktion der kortikospinalen Achse abhangt. Weiterhin ergab sich eine hohe Ubereinstimmung in der Einschatzung der wesentlichen Kontraindikationen (KI). Uneinheitliche Beurteilungen wurden insbesondere bei seltenen Entitaten wie z. B. Analatresie, Cauda equina und Spina bifida gegeben. Auffallig war, dass nur 55 % der Befragten in der Notwendigkeit zur Durchfuhrung von regelmasigen magnetresonanztomographischen Untersuchungen (auser Schadel) eine KI sahen, obwohl dieses seitens der Herstellerfirma explizit als KI gesehen wird. Erfreulich klar wurden die Ablaufe zur Diagnostik und zu den Implantationskriterien mit Zustimmungsraten zwischen 70–80 % eingeschatzt. Auch bei den Aussagen nach dem intraoperativen Vorgehen und dem Follow-up zeigte sich ein einheitliches Bild bei den Befragten. Die vorgelegte Befragung belegt eindrucklich, dass die Anwendung der SNS nicht nur im Hinblick auf technisch-operative Aspekte, sondern auch in Bezug auf die praoperative Diagnostik, die Patientenselektion (Indikationen und KI) und die Nachsorge/Nachbehandlung in der Breite weitgehend einheitlich gehandhabt wird. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |