Klinische Differentialdiagnostik der Myasthenia gravis

Autor: C. Oberwittler
Rok vydání: 1998
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift f�r Herz-, Thorax- und Gef��chirurgie. 12:250-255
ISSN: 1435-1277
0930-9225
DOI: 10.1007/s003980050051
Popis: Eine typisch ausgepragte Myasthenia gravis (MG) last sich schon nach kurzer Anamnese und Untersuchung diagnostizieren, wenn an das Leitsymptom der nach Muskelarbeit zunehmenden, in Ruhe rasch nachlassenden Schwache der quergestreiften Muskulatur gedacht wird. Diese belastungsabhangige, im Laufe des Tages zunehmende Schwache, besonders der Augen- und der proximalen Extremitatenmuskeln, ist aber nicht immer so unverkennbar vorhanden. Es kommt daher immer wieder zu langjahrigen diagnostischen Irrwegen oder sogar zur Verkennung der Erkrankung als psychosomatische Storung. Da mit den therapeutischen Optionen der Immunsuppression und der Thymektomie in die pathogenetischen Mechanismen der Myasthenia gravis eingegriffen werden kann, ist eine moglichst fruhzeitige Diagnose von besonderer Wichtigkeit fur den Verlauf der Erkrankung. Es ist andererseits essentiell, angesichts der moglichen Nebenwirkungen und Invasivitat der Therapie keine falsch positive Myasthenie Diagnose zu stellen. Der klinischen Differentialdiagnostik der erworbenen autoimmunen Myasthenia gravis kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sie stutzt sich im wesentlichen auf die Anamnese und die neurologische Untersuchung, den pharmakologischen Test mit Edrophonium (Camsilon), die Elektrodiagnostik (Dekrementprufung im EMG) und den Nachweis von Antikorpern gegen Achetylcholinrezeptoren (AchRez) im Serum. Die Myasthenia gravis mus von anderen myasthenen Syndromen mit Storung der neuromuskularen Ubertragung und weiteren Erkrankungen mit dem Symptom ‘Muskelschwache’ abgegrenzt werden.
Databáze: OpenAIRE