Die hyperkalzämische Krise in der Intensivmedizin

Autor: Michael Haap, Ferruh Artunc, Reimer Riessen, I Rettig, Otto Tschritter
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift. 137:1100-1104
ISSN: 1439-4413
0012-0472
DOI: 10.1055/s-0032-1304961
Popis: Die hyperkalzamische Krise beschreibt einen lebensbedrohlichen Zustand mit Ausfall mehrerer Organsysteme auf dem Boden einer dekompensierten Hyperkalzamie. Unbehandelt ist die hyperkalzamische Krise mit einer hohen Letalitat assoziiert und erfordert deshalb ein sofortiges diagnostisches und therapeutisches Eingreifen. Besonders ein rascher Anstieg auf hohe Kalzium-Spiegel im Serum beeintrachtigt die Funktion verschiedener Organsysteme und lost eine entsprechende neurologische, renale, kardiovaskulare und gastroenterologische Symptomatik aus. Eine hyperkalzamische Krise wird in uber 90 % der Falle durch eine tumorbedingte Hyperkalzamie oder einen primaren Hyperparathyreoidismus verursacht und nur in Einzelfallen durch granulomatose Erkrankungen oder andere endokrinologische Erkrankungen. Kausale Therapieoptionen beinhalten eine adaquate Tumortherapie bei maligner Hyperkalzamie und eine operative Sanierung beim primaren Hyperparathyreoidismus. Daneben sollte eine rasche supportive Therapie zur Senkung der Kalziumspiegel eingeleitet werden. Neben einer besonders wichtigen Rehydrierung mit physiologischer Kochsalzlosung finden Schleifendiuretika, Bisphosphonate, Calcitonin, Steroide und Calcimimetika ihren Einsatz. Auser der klassischen Dialyse stellt die Citratdialyse einen neuen sehr effektiven Therapieansatz dar, der zur akuten Senkung hoher Kalziumspiegel eingesetzt werden kann.
Databáze: OpenAIRE