Diagnostik und Risikofaktoren der ICD-11 Anpassungsstörung

Autor: Louisa Lorenz, Andreas Maercker, Lisa Makowski
Rok vydání: 2019
Předmět:
Zdroj: Trauma und Gewalt. 13:6-18
ISSN: 1863-7167
DOI: 10.21706/tg-13-1-6
Popis: Anpassungsstorungen sind ein in der Praxis haufig vorkommendes Storungsbild, das in sinnvoller Weise die Trauma- und Belastungsfolgestorungs-Diagnosen erganzt. In der ICD-11 werden neu Praokkupationen und Fehlanpassung als Kernsymptome der Anpassungsstorung als diagnostische Kriterien gefordert. Die Revision dieser diagnostischen Kategorie war Anlass einer gros angelegten Untersuchung zu Anpassungsstorungen nach ungewolltem Arbeitsplatzverlust, deren Ergebnisse im vorliegenden Artikel uberblicksartig zusammengefasst werden. Insgesamt wurden N = 334 Personen zu bis zu drei Messzeitpunkten nach einer ungewollten Entlassung befragt. Ein strukturiertes klinisch-diagnostisches Interview sowie ein Selbstberichtfragebogen zur Erfassung von Anpassungsstorungen wiesen gute psychometrische Eigenschaften auf. Sechs Monate nach der Entlassung lag die Pravalenz von einer Verdachtsdiagnose von Anpassungsstorungen bei 27.3 % (n = 90) und reduzierte sich auf 10.5 % (n = 11) im Verlauf von zwolf Monaten. Verschiedene ereignisbezogene, personenbezogene, intra- und interpersonelle Faktoren hingen signifikant mit dem Auftreten von Anpassungsstorungssymptomatik zusammen. Die verbesserte Erfassung von Anpassungsstorungen sowie die klarere Definition diagnostischer Kriterien entsprechen dem Ziel der WHO der erleichterten Handhabbarkeit der Diagnosen in der Praxis.
Databáze: OpenAIRE