Hepatitis-C-Virus Seroprävalenz und Abhängigkeit vom Herkunftsland bei Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz/Deutschland im Jahr 2015

Autor: Harald Michels, Jörg Oliver Thumfart, Manfred Berres, Michael Jansky, Wilma Heinen, Manfred Vogt, Christina Mattlinger
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 61:1472-1480
ISSN: 1437-1588
1436-9990
Popis: Die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) ubertragene Lebererkrankung Hepatitis C kann in Leberzirrhose und hepatozellularem Karzinom (HCC) munden. Nach Schatzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2015 sind weltweit 71 Mio. Menschen chronisch mit HCV infiziert, das entspricht 1 % der Weltbevolkerung. Durch die weltweiten Migrationsbewegungen kommt es zur Zuwanderung aus HCV-Hochpravalenzlandern in Niedrigpravalenzlander. Doch uber die HCV-Seropravalenz und den Zusammenhang mit dem Herkunftsland in aktuellen unselektierten groseren Fluchtlingspopulationen (>1000 Personen), die nach Europa/Deutschland eingereist sind, gibt es noch keine Daten. Dokumentation und Bewertung der Seropravalenz von Hepatitis C und deren Zusammenhang mit dem Herkunftsland bei Fluchtlingen in Rheinland-Pfalz/Deutschland im Jahr 2015. Bei 12.880 Fluchtlingen in Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 2015 in der Routinediagnostik bei der Erstaufnahmeuntersuchung die HCV-Serologie bestimmt. Die Daten wurden retrospektiv und anonymisiert ausgewertet. Das Fluchtlingskollektiv aus 12.880 Personen weist eine HCV-Seropravalenz von 1,5 % auf. Diese ist hoher als die HCV-Pravalenz der deutschen Allgemeinbevolkerung (0,5 %). Insbesondere konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der HCV-Seropravalenz und dem Herkunftsland besteht. Um das HCV-Eliminationsziel der WHO bis 2030 zu erreichen, konnen nationale und internationale Empfehlungen, Fluchtlinge/Migranten aus Hochpravalenzlandern auf HCV zu screenen, bestarkt werden. Chronisch Infizierte sollten leitliniengerecht behandelt werden. Nationale, leicht zugangliche Informationen zu HCV-Hochpravalenzlandern fur die behandelnden Arzte sind unterstutzenswert.
Databáze: OpenAIRE