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Hat ein neugieriger Kopf jemals zu ergrunden versucht, welches Werk der mittellateinischen Literatur als das bekannteste und uber die Jahrhunderte am nachhaltigsten rezipierte den ersten Platz beanspruchen darf? Da gewis niemand die Ironie in der Frage uberlesen hat, fragen wir unbekummert weiter: Isidors enzyklopadisch angelegte ‚Etymologiae’? Einharts Lebensbeschreibung Karls des Grosen? Die Versgrammatik ‚Doctrinale’ des Alexander von Villadei, die ‚Legenda aurea’ des Jacobus de Voragine oder die um 1300 von einem unbekannten Urheber zusammengestellten, unterhaltsam moralisierenden ‚Gesta Romanorum’? Alle genannten Werke sind in Hunderten von Handschriften uberliefert, was ihre fortwahrende Beliebtheit und sachliche Unentbehrlichkeit gleichermasen unterstreicht. Manche andere Werke, erzahlende, erbauliche, didaktische, konnten ebenfalls Anspruch auf den Vorrang erheben. Zugegeben, die Frage nach dem erfolgreichsten mittellateinischen Werk ist ebenso unwissenschaftlich wie albern. |