Differenziertes Schilddrüsenkarzinom – Konzepte nuklearmedizinischer Therapie und Nachsorge

Autor: Inga Buchmann, Jens Konitzer
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Der Klinikarzt. 41:470-475
ISSN: 1439-3859
0341-2350
DOI: 10.1055/s-0032-1330948
Popis: Die Radioiodtherapie mit 131-Iodid (131I) beim differenzierten Schilddrusenkarzinom dient in erster Linie der Ablation von postoperativ verbliebenem Schilddrusenrestgewebe zur Optimierung der Nachsorge, lediglich beim papillaren Mikrokarzinom wird in der Regel keine Radioiodtherapie durchgefuhrt. Daruber hinaus wird die Radioiodtherapie auch zur Behandlung iodspeichernder Lokalrezidive und Metastasen eingesetzt. Die zu applizierende Aktivitat des radioaktiven 131I ist standardisiert, kann jedoch risikoadaptiert angepasst werden. Sowohl fur die Radioiodtherapie als auch fur die posttherapeutischen 131I-Ganzkorperszintigraphien ist eine Stimulation des TSH-Spiegels (> 30 mIU/l) notwendig, um die Aufnahme des radioaktiven Iods in Schilddrusenrest- und Tumorzellen zu optimieren. Dies kann sowohl durch Gabe von rekombinantem TSH (exogene TSH-Stimulation) als auch durch Levothyroxinkarenz (endogene TSH-Stimulation) erreicht werden. Bei der posttherapeutischen Levothyroxinsubstitution wird mittlerweile nicht mehr grundsatzlich eine TSH-Suppression, sondern eine dem TNM-Ausgangsstadium entsprechende risikoadaptierte Stoffwechseleinstellung empfohlen. Die Routine-Nachsorgeuntersuchungen umfassen eine diagnostische 131I-Ganzkorperszintigrafie 3–6 Monate nach ablativer RIT, regelmasige Halssonografien, Kontrolle des Tumormarkers Thyreoglobulin (TG) und der Stoffwechseleinstellung mit Levothyroxin durch Bestimmung von fT3, fT4, TSH. Etwa 4 % aller Patienten entwickeln nach totaler Thyreoidektomie zusatzlich einen permantenten Hypoparathyreoidismus, der die Substitution von Calcium und aktiviertem Vitamin D3 notwendig macht. Wird eine Computertomografie erforderlich, so muss diese nativ erfolgen.
Databáze: OpenAIRE