Die Reaktion der Epiphysenfuge auf fugenkreuzende Bohrdrahtosteosynthesen

Autor: Karl-Heinz Jungbluth, Norbert M. Meenen, M. Dallek, R. Boelitz
Rok vydání: 1994
Předmět:
Zdroj: Unfallchirurgie. 20:131-137
ISSN: 1615-3146
0340-2649
Popis: Bei 40 funf bis sechs Wochen alten Kaninchen beiderlei Geschlechts wurden die Veranderungen einer 2 mm messenden Lasion in der distalen Femurepiphysenfuge histologisch untersucht. Nach Bohrungen zeigte sich als konstante Reaktion der Epiphysenfuge auf das Trauma die Entwicklung einer knochernen Bruckenbildung zwischen Epi-und Metaphyse. In dieser Studie wurde ein 2mm starker Kirschner-Bohrdraht transepiphysar in proximodistaler Richtung in das distale Femur eingebracht und dort uber einen Zeitraum von 16 Wochen belassen. Die Epiphyse wuchs im Rahmen des Langenwachstums der Extremitat von dem Kirschner- Draht hinweg, so das dieser schlieslich im metaphysaren Bereich des Femurs zu liegen kam. Nach Totung der Tiere wurden die entnommenen distalen Femora zunachst gerontgt, dann in der aufsteigenden Alkoholreihe entbettet und dehydriert. Anschliesend erfolgte die Einbettung in Methacrylat und Aufarbeitung von 5μm dicken Serienschnitten mit dem Jung-Mikrotom und Farbung der Praparate mit Azur-Eosin bzw. Toluidin, Kossa und Trichrom nach Goldner. War die Epiphysenfuge dem Bohrdraht davongewachsen, bildeten sich im Fugendefekt zunachst schmale Ossifikationsbrucken die eine Kontinuitatsunterbrechung in Querrichtung aufwiesen. Es fand eine Kallusdistraktion statt, die eine knocherne Bruckenbildung verhinderte. Es konnte der experimentelle Erweis erbracht werden, das transepiphysar eingebrachte Kirschner-Drahte das geeignete Osteosynthesematerial zur Behandlung kindlicher Gelenkverletzungen sind, wie die klinische Erfahrung seit Jahren zeigt.
Databáze: OpenAIRE