Sechs Jahre 'offene Türen' an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel

Autor: Stefan Borgwardt, Andres R. Schneeberger, Undine E. Lang, Christian G. Huber, Eva Kowalinski, Lisa Hochstrasser
Rok vydání: 2019
Předmět:
Zdroj: Der Nervenarzt. 90:705-708
ISSN: 1433-0407
0028-2804
Popis: Zwangsmasnahmen haben negative Auswirkungen auf den Patienten und seine Behandlung. Ihre Anwendung stellt ein ethisches Dilemma dar, und sie sollten nur genutzt werden, wenn keine weniger einschneidenden Masnahmen zur Verfugung stehen. Geschlossene Turen in der Psychiatrie konnen ein Stationsklima fordern, das die Wahrscheinlichkeit fur Aggressionen und konsekutive Zwangsmasnahmen erhoht. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Haufigkeit von Zwangsmasnahmen wahrend der Implementation einer klinikweiten „open door policy“ zu untersuchen. In dieser Beobachtungsstudie uber sechs Jahre (2010–2015) untersuchten wir die Haufigkeit von Isolation und Zwangsmedikation anhand von 17.359 Fallen, die in der Klinik fur Erwachsene der Universitaren Psychiatrischen Kliniken Basel behandelt wurden. In diesem Zeitraum wurden sechs vormals dauerhaft geschlossen gefuhrte Stationen geoffnet. Die Haufigkeiten fur Isolation (von 8,2 % auf 3,5 %) und Zwangsmedikation (von 2,4 % auf 1,2 %) gingen innerhalb des Beobachtungszeitraums kontinuierlich und klinisch relevant zuruck. Unsere Ergebnisse unterstreichen das Potenzial, mithilfe einer offeneren Psychiatrie die Haufigkeit von Zwangsmasnahmen zu senken.
Databáze: OpenAIRE