Versorgung von Pseudarthrosen der langen Röhrenknochen

Autor: M. Faschingbauer, Christian Jürgens, S. Breer, M. Auerswald, O. Dannenberg, S. Fuchs
Rok vydání: 2015
Předmět:
Zdroj: Trauma und Berufskrankheit. 17:233-243
ISSN: 1436-6282
1436-6274
DOI: 10.1007/s10039-015-0100-y
Popis: Als Pseudarthrose wird eine Frakturheilungsstorung nach konservativer oder operativer Frakturversorgung bezeichnet. In etwa 5–10 % aller Frakturen kommt es zu einer gestorten Frakturheilung. Pseudarthrosen gehoren dabei zu den anspruchvollsten Komplikationen in der Versorgung von Frakturen. Die individuellen Ursachen hierfur sind vielschichtig und oftmals schwer zu diagnostizieren. Eine einheitliche Definition von Begrifflichkeiten wie Frakturheilung, verzogerte/ausbleibende Frakturheilung und Pseudarthrosen liegt jedoch bis heute nicht vor. Im deutschen Sprachgebrauch wird meist von einer Pseudarthrose gesprochen, wenn die Frakturheilung 6 Monate posttraumatisch noch nicht abgeschlossen ist. Unterschieden werden avitale und vitale sowie septische und aseptische Pseudarthrosen. Diverse Klassifikationen helfen dem Operateur zudem bei der Wahl der richtigen Therapie. Als therapeutisches Mittel der Wahl zur Behandlung von Pseudarthrosen gilt weiterhin die operative Revision mit Durchfuhrung einer autologen Spongiosaplastik. Wahrend aseptische Pseudarthrosen oft einzeitig und mittels interner Osteosynthese therapiert werden konnen, empfiehlt sich fur die Behandlung von Infektpseudarthrosen ein zweizeitiges Vorgehen mit externer Stabilisierung. Hierbei sollte der Fokus zunachst auf einer Infektsanierung liegen, bevor, bei regelrechtem Verlauf, nach 4 bis 6 Wochen der Defektaufbau mittels Spongiosaplastik oder Segmenttransport durchgefuhrt werden kann. Erganzend stehen dem Behandler weitere additive Therapieoptionen zur Verfugung.
Databáze: OpenAIRE