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Eine effektive Methode um Alterungserscheinungen und Überbelastungen von Stahlbetonbauteilen zu begegnen ist das Verstärken mit aufgeklebten Kohlefaserkunststoffen (CFK). Voraussetzung für die Wirksamkeit einer solchen Verstärkung ist ein intakter Verbund zwischen aufgeklebter Bewehrung und Beton. Insbesondere bei schwingenden Beanspruchungen ist dieser von Ermüdungserscheinungen bedroht. In Dauerschwingversuchen zeigt sich, dass schon bei circa 40 Prozent der statischen Verbundbruchkraft eine Rissbildung im Betonsubstrat entlang des aufgeklebten CFK eintreten kann, die zu einer Entkopplung der aufgeklebten Bewehrung führt. Die für die Kraftübertragung noch verbleibende Verbundlänge hängt dabei von der Ober-, der Unterlast und der Lastspielzahl ab. Dieser Zusammenhang wird anhand von Versuchsergebnissen und daraus abgeleiteten Modellvorstellungen erläutert. Aus den Versuchsergebnissen und den Modellvorstellungen geht das Bemessungskonzept für Ermüdung aus der DAfStb-Richtlinie für das Verstärken von Betonbauteilen mit geklebter Bewehrung [1] hervor. Das Konzept und der Ablauf der Nachweisführung wird in einem zweiten Abschnitt dargestellt. Mit dem beschriebenen Bemessungskonzept ist es seit Einführung der neuen Generation allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassungen [2], [3], [4] im Januar 2015 für Verstärkungssysteme mit schubfest aufgeklebten CFK-Lamellen wieder möglich Stahlbetonbauteile auch unter nicht ruhender Belastung zu verstärken. |